Sexualisierte Gewalt: Reformierte Kirche sucht Betroffene

Die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz im ostfriesischen Leer überprüft mögliche Vorfälle sexualisierter Gewalt durch einen verstorbenen Pfarrer und sucht Betroffene. Der Pfarrer Friedrich B. sei von 1956 bis 1972 in den reformierten Gemeinden Dykhausen/Neustadtgödens bei Jever und in Lüneburg tätig gewesen, teilte die Kirche am Montag mit. „Wir bitten eventuell betroffene Personen, sich bei uns zu melden“, sagte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden.

Mögliche Betroffene werden gebeten, sich an die Ansprech- und Meldestelle der Evangelisch-reformierten Kirche zu wenden. Zuständig ist Manuela Feldmann, die unter dem Telefonanschluss 0491/9198-199 und unter der E-Mail-Adresse manuela.feldmann@reformiert.de zu erreichen ist.

Die Lippische Landeskirche hatte am 21. August Vorwürfe gegenüber dem Mann öffentlich gemacht. Im Rahmen der Recherche für die sogenannte ForuM-Studie über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche seien bei der Durchsicht der Personalakte von Pfarrer Friedrich B. mehrere Vorwürfe sexualisierter Gewalt entdeckt worden, hieß es. Es läge eine Zeugenaussage vor, eine betroffene Person habe sich gemeldet.

Von 1972 bis 1984 war der beschuldigte Pfarrer in zwei Kirchengemeinden in der Lippischen Landeskirche tätig, zuvor in Niedersachsen. Die Sichtung seiner Personalakte und der Kirchenratsprotokolle hätten bisher keine Anhaltspunkte für mögliche Verfehlungen in der Zeit von 1956 bis 1972 erbracht, sagte Bei der Wieden.