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Sexualisierte Gewalt: Erster Betroffenenrat in Hessen gegründet

In Hessen ist ein Landesbetroffenenrat für den Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen gegründet worden. Familien- und Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) überreicht den ehrenamtlichen Mitgliedern des Gremiums am Donnerstag in Wiesbaden ihre Urkunden. Insgesamt neun Personen, die selbst sexualisierte Gewalt erfahren haben, sollen die Landesregierung künftig bei Maßnahmen beraten.

Stolz bedankte sich bei den Mitgliedern für ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen zu teilen, um anderen Betroffenen möglichst passgenau helfen zu können. Die Einrichtung des Landesbetroffenenrats sei ein wichtiger Schritt für den Kinderschutz. Auch der Kinderschutzbeauftragte Alexander Bauer (CDU) betonte, die Unterstützung sei notwendig, damit sich die Regierung in Zeiten steigender Fallzahlen an die Seite von Kindern und Jugendlichen stellen könne.

Dem Landesbetroffenenrat gehören Personen im Alter zwischen 28 und 57 Jahren an. Bei der Auswahl sei darauf geachtet worden, unterschiedliche Regionen in Hessen, unterschiedliche Tatkontexte und unterschiedliche berufliche und biografische Hintergründe abzudecken.

Nach einer Konstituierungsphase wird das Gremium nächstes Jahr die aktive Arbeit aufnehmen. Das Gremium ist für die Beratung der Landesregierung vorgesehen, nicht aber für die Bearbeitung individueller Fälle oder für die direkte Unterstützung von Einzelfällen.