Seniorenvertreter: Verantwortung für Pflege auf Kommunen übertragen

Zum Internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober dringt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen auf eine umfassende Pflegereform. Dabei solle den Kommunen die Verantwortung für die Pflege und die Prävention von Pflegebedürftigkeit übertragen werden, teilte die Arbeitsgemeinschaft am Donnerstag in Bonn mit.

Den Kommunen komme als Lebensumfeld von Seniorinnen und Senioren entscheidende Bedeutung zu, hieß es. Zugleich bemängelte die Arbeitsgemeinschaft, dass seit Einführung der Pflegeversicherung die Planungs- und Steuerungsmöglichkeiten der Kommunen unzureichend seien. Ziel müsse es sein, „Lebensorte zu fördern und zu entwickeln, in denen altengerechtes Wohnen und individuell ausgerichtete unterstützende Hilfsangebote zur Verfügung stehen und Teilhabe möglich ist“.

Die Arbeitsgemeinschaft betonte die Rolle der Prävention. Pflegebedürftigkeit entstehe meist aus chronischen Krankheiten. Folglich dürfe Lebensqualität nicht erst in den Blick genommen werden, wenn Betreuung und Pflege nötig werden.

Pflege muss laut den Forderungen der Seniorenorganisationen auch bezahlbar bleiben. Die Gemeinschaft argumentierte daher für die Begrenzung von Eigenanteilen durch den sogenannten Sockel-Spitze-Tausch. Dabei bezahlt ein pflegebedürftiger Mensch lediglich einen fixen Grundbetrag für seine Pflege, die Pflegekasse übernimmt den Rest. Derzeit ist es umgekehrt.