Im Senegal ist der Sieg des Oppositionskandidaten Bassirou Diomaye Faye bei der Präsidentschaftswahl offiziell bestätigt worden. Laut den von der Wahlkommission veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen kam Faye auf rund 54 Prozent der Stimmen, wie lokale Medien am Mittwochabend übereinstimmend berichteten. Für seinen schärfsten Konkurrenten, den ehemaligen Premierminister Amadou Ba, votierten demnach knapp 36 Prozent der Stimmberechtigten.
In dem westafrikanischen Land war am Sonntag gewählt worden. Sowohl Ba, der für die Regierungskoalition angetreten war, als auch der scheidende Staatschef Macky Sall gratulierten Faye bereits am Montag zu seinem Sieg. Die Wahlbeteiligung lag bei 61 Prozent.
Überschattet war der Urnengang von einer politischen Krise. Nachdem Sall die ursprünglich für den 25. Februar vorgesehene Wahl abgesagt hatte, gab es an vielen Orten Demonstrationen. Der neue Wahltermin wurde festgelegt, nachdem der Verfassungsrat die Verschiebung der Wahl für nicht rechtmäßig erklärt hatte. Sall dufte gemäß der Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht ein weiteres Mal kandidieren.
Der 44-jährige Faye war vom populären Oppositionspolitiker Ousmane Sonko ins Rennen geschickt worden, der wegen eines Gerichtsurteils selbst nicht als Kandidat antreten durfte. Die beiden Politiker wollen den Senegal von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich unabhängiger machen, zum Beispiel durch eine Währungsreform. Auch hatte Faye angekündigt, gegen Korruption vorgehen zu wollen und die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Land zu bekämpfen.