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Selenskyj und Merz plädieren für Waffenruhe zu Weihnachten

Nur zum orthodoxen Weihnachtsfest im Januar 2023 rief Putin bisher eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg aus. Diesmal gibt es wieder eine Initiative für eine Feuerpause. Sie soll dem Angreifer Russland unterbreitet werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstützt den Vorschlag von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für eine Waffenruhe im Krieg mit Russland über Weihnachten. Merz habe diese Idee offiziell am Montag in die Gespräche in Berlin eingebracht, sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge am Abend zu ukrainischen Journalisten. Er unterstütze diesen Vorschlag und “jeden Waffenstillstand”, so das Staatsoberhaupt. Auch die USA seien dafür.

Merz hatte kurz zuvor bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj im Kanzleramt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin appelliert, “das ukrainische Volk wenigstens über Weihnachten von weiteren Bombenangriffen und Raketenangriffen unbehelligt zu lassen”. Russland habe in den letzten Wochen und Monaten fast ausnahmslos die zivile Infrastruktur, Kindergärten, Krankenhäuser und Energieversorgungseinrichtungen angegriffen. “Vielleicht hat die russische Staatsführung einen Rest an menschlichem Anstand und lässt die Bevölkerung wenigstens über Weihnachten mit diesem Terror für ein paar Tage in Ruhe”, so der Kanzler.

Das könne dann auch der Anfang für vernünftige, konstruktive Gespräche darüber sein, wie man zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine komme, so der Bundeskanzler. Es liege jetzt nur noch an Russland, ob es gelinge, einen Waffenstillstand zu erzielen. Die gemeinsamen europäischen, amerikanischen und ukrainischen Vorschläge würden nun Moskau unterbreitet.

Anfang 2023 hatte Putin eine 36-stündige Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest ausgerufen, das die russische Kirche in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar feiert. In den folgenden beiden Jahren wiederholte er dies aber nicht. Auch im Januar 2023 soll Russland nach ukrainischen Angaben die einseitig angekündigte Waffenruhe verletzt haben.