Seenotretter aus dem Wendland retten Flüchtlinge

Seenotretter des aus dem niedersächsischen Wendland entsendeten Bootes „Trotamar III“ haben nach eigenen Angaben am Donnerstagabend im Mittelmeer zwischen der Insel Lampedusa und Tunesien 31 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Vor den Augen der Crew des Segelschiffs habe sich ein Bootsunglück ereignet, bei dem vermutlich drei Menschen starben, wie die Nichtregierungsorganisation „CompassCollective“ am Freitag in Lüchow mitteilte.

Nach einem Notruf seien die Retterinnen und Retter zur Unglücksstelle geeilt, wo sie ein manövrierunfähiges Metallboot mit 45 Menschen an Bord vorgefunden hätten. Sie hätten Rettungswesten ausgegeben, da das Boot zu sinken drohte. Die italienische Küstenwache habe später weitere 11 Menschen aus dem Wasser retten können.

Die 13 Meter lange Segelyacht „Trotamar III“ ist den Angaben zufolge seit August 2023 im Einsatz zwischen Lampedusa und Tunesien. In diesem Jahr sind weitere Fahrten geplant. Die Initiative „CompassCollective“ suche die Region nach Seenotfällen ab und rette im Ernstfall auch selber, hieß es. Die Initiative habe sich im Wendland gegründet, um sich solidarisch mit den Flüchtlingen im Mittelmeer zu zeigen.

Seit Jahresanfang sind nach ihren Angaben mehr als 200 Menschen auf der Flucht ertrunken. Seit dem Jahr 2014 seien es fast 30.000 Menschen, die Dunkelziffer sei vermutlich viel höher.