Sea-Watch rettet 56 Flüchtlinge aus Seenot

Die italienischen Behörden haben dem Schiff  „Aurora“ einen weit entfernten Hafen zugewiesen – ein umstrittenes Vorgehen. Denn darunter leidet die Seenotrettung.

Im Mittelmeer müssen immer noch Menschen gerettet werden
Im Mittelmeer müssen immer noch Menschen gerettet werdenImago / Joker

Die Hilfsorganisation Sea-Watch hat 56 Geflüchtete im Mittelmeer gerettet. Die Menschen wurden bei einem Einsatz an Bord des Schiffs „Aurora“ genommen, wie die Seenotretter mitteilten.

Sea-Watch zufolge wird eine Person wegen schwerer Dehydrierung medizinisch versorgt. Die italienischen Behörden hätten dem Rettungsschiff „trotz widriger Wetterbedingungen“ den rund 330 Kilometer entfernten Hafen von Pozzallo auf Sizilien zugewiesen, um die Geretteten an Land zu bringen.

Seenotrettung: Spritverbrauch wird Problem

Immer wieder weisen die italienischen Behörden den Seenotrettern weit entfernte Häfen für die Geretteten zu. Laut den Organisationen sollen sie auf diese Weise so lange wie möglich von der Such- und Rettungszone im zentralen Mittelmeer ferngehalten werden. Die langen Fahrten bereiten den fast ausschließlich durch Spenden finanzierten Initiativen wegen des Spritverbrauchs außerdem finanzielle Schwierigkeiten.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung 2.467 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt demnach vermutlich deutlich höher. Eine staatlich organisierte Rettungsmission gibt es zurzeit nicht.