Sea-Eye: 17 Flüchtlinge aus Mittelmeer gerettet

Aus einem Holzboot hat die Crew der Sea-Eye 4 die Geflüchteten gerettet. Momentan ist das Rettungsschiff unterwegs – zu einem weit entfernten Hafen, den ihnen Italien zugewiesen hat.

Die Sey-Eye 4 im Hafen von Neapel (Archiv)
Die Sey-Eye 4 im Hafen von Neapel (Archiv)Imago / Antonio Balasco

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat nach eigenen Angaben im Mittelmeer 17 Menschen aus einem seeuntauglichem Holzboot gerettet. Unter ihnen waren neun unbegleitete Minderjährige, wie Sea-Eye in Regensburg mitteilte. Die Aktion wurde demnach am Sonntagabend von der Crew des Schiffs Sea-Eye 4 unternommen.

Die Hilfsorganisation kritisierte das Verhalten der italienischen Behörden: Nach dem Rettungseinsatz habe die Seenotleitstelle das Schiff zum rund 1.300 Kilometer entfernten Hafen Ortona geschickt. Für diese Strecke benötige die Sea-Eye 4 voraussichtlich viereinhalb Tage. Der nächstgelegene Hafen sei indes nur 420 Kilometer entfernt gewesen.

„Schlechtweg menschenverachtend“

„Hier zeigt sich wieder einmal die menschenfeindliche Taktik der italienischen Regierung, die seit Monaten weit entfernte Häfen zuweist und Rettungsschiffe bereits nach dem ersten Einsatz aus dem Such- und Rettungsgebiet abzieht“, beklagte Sea-Eye. „Ziel ist es, Rettungsschiffe aus dem Einsatzgebiet fernzuhalten. Dass dadurch Menschen sterben, ist schlechtweg menschenverachtend.“