Schweriner Dom und Nordkirche rufen zum Protest gegen Rassismus auf

Der Schweriner Dom ruft zum Protest gegen Rassismus auf. Angesichts der Übergriffe der vergangenen Tage lädt die evangelische Domgemeinde Schwerin dazu ein, am Donnerstag (20. Juni, 18 Uhr) unter dem Motto „Zeigt Euer Gesicht gegen Rassismus“ mit einer Lichterkette ein Zeichen zu setzen, wie die Nordkirche am Montag mitteilte. Alle Bürgerinnen und Bürger seien dazu aufgerufen, sich mit von zu Hause mitgebrachten Kerzen um den Schweriner Dom und um jede Kirche in Mecklenburg-Vorpommern zu versammeln und die Kerzen zuvor an den Osterkerzen der Kirchen zu entzünden. Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, unterstützt den Aufruf.

„Diese Taten sind entsetzlich und durch nichts zu entschuldigen. Deshalb ist es wichtig, unverzüglich ein gemeinsames und deutlich sichtbares Zeichen gegen Rassismus und für eine weltoffene Gesellschaft zu setzen“, erklärte Kühnbaum-Schmidt. „Jeder Mensch soll sich hier sicher fühlen und sicher leben können – dafür müssen wir gemeinsam und öffentlich sichtbar einstehen.“ Sie bitte alle Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, sich anzuschließen, und appellierte an die Bevölkerung: „Bitte kommen Sie am Donnerstag um 18 Uhr zum Dom oder zu Ihren Kirchen vor Ort und entzünden Sie Kerzen, damit ein starkes Signal für ein christliches Miteinander diese Welt erhellt.“

Die Landesbischöfin betonte, alle Menschen seien gleichermaßen Gottes Geschöpfe. Ihnen allen kämen gleiche Würde und gleiche Rechte zu. Christlicher Glaube lasse deshalb für Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Ausgrenzung keinen Platz.

Die Schweriner Domgemeinde schrieb in ihrem Aufruf: „Wir setzen ein Zeichen, dass in Mecklenburg-Vorpommern nicht Gewalt und Fremdenfeindlichkeit die Herrschaft ergriffen haben. Unser Bundesland ist und bleibt weltoffen, demokratisch und bunt und wir stehen als Gesellschaft zusammen.“ Weiter heißt es in dem von Domprediger Günzel Schmidt unterzeichnetem Aufruf: „Kommt gemeinsam mit Euren Familien, Vereinen, Kolleginnen und Kollegen, Nachbarn und Kindern.“