Schulze sieht China bei Klimaschutz-Finanzierung in der Pflicht
Bei der finanziellen Unterstützung armer Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung sieht Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) auch Schwellenländer wie China in der Pflicht. Es komme darauf an, dass sich mehr Länder als bisher an der Finanzierung beteiligten, sagte Schulze der „Rheinischen Post“ (Mittwoch) mit Blick auf die bevorstehende Weltklimakonferenz in Aserbaidschan.
Deutschland leiste bereits seinen fairen Anteil, erklärte die Ministerin, „Ich erwarte von China und den Golfstaaten, dass auch sie mehr für Klimaschutz und Klimaanpassung in Entwicklungsländern tun.“ Diese Länder hätten inzwischen die nötige Wirtschaftskraft und gehörten zusammen mit den klassischen Industrieländern zu den maßgeblichen Verursachern des Klimawandels.
Die Bundesregierung hat nach Informationen der Zeitung am Dienstag Daten zur Klimafinanzierung an die EU-Kommission gemeldet. Zur Unterstützung armer Länder bei Klimaschutz und Anpassung hat Deutschland demnach im vergangenen Jahr 9,9 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Quellen bereitgestellt.
Davon entfallen dem Bericht zufolge 5,7 Milliarden Euro auf Haushaltsmittel. Die Bundesregierung hat international zugesagt, ab 2025 jährlich Klimahilfen in Höhe von sechs Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln zur Verfügung zu stellen.
Die Unterstützung von Entwicklungsländern zählt zu den Schwerpunkten des Weltklimagipfels, der in der kommenden Woche in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku beginnt. Die Staaten müssen sich auf eine neue Summe für die Klimahilfen einigen. Bisher hatten die Industriestaaten zugesagt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar dafür zu mobilisieren.