Schützen können aufatmen – Ausnahmen vom Bleiverbot

Viele Schützenvereine können aufatmen: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach einem Bericht der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag) persönlich in den Streit um bleihaltige Munition eingeschaltet und Ausnahmen vom geplanten Verbot angekündigt. Bleimunition wird oft beim traditionellen Vogelschießen der Schützen verwendet.

„Alles deutet darauf hin, dass das Risiko einer Verstreuung wesentlicher Bleimengen in der jeweiligen Umgebung extrem gering ist“, erklärte die Kommissionschefin in einem Schreiben an den Europaabgeordneten Peter Liese (CDU), der aus Westfalen stammt. Liese hatte sich zusammen mit weiteren Politikern an die Kommission gewandt, um vor den Auswirkungen des Bleiverbotes auf das heimische Brauchtum zu warnen.

Auf seine Vermittlung hatten Schützenvertreter den Beamten in Brüssel erläutert, durch welche Vorrichtungen beim Vogelschießen dafür gesorgt werde, dass praktisch kein Blei in die Umwelt gelange, berichtet die Zeitung. Von der Leyen schloss sich der Bewertung nun an.

Ein endgültiger Standpunkt zu dem Vorstoß der europäischen Chemiebehörde sei zwar noch nicht formuliert worden. Doch sei die Kommission „in jedem Fall überzeugt“, dass es unverhältnismäßig wäre, die künftigen Beschränkungen auch auf „traditionelle Schießsportveranstaltungen in kontrollierter Umgebung oder auf das Schießen mit historischen Waffen anzuwenden“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Die Schützen können aufatmen“, fasste Liese die jüngste Entwicklung in Brüssel zusammen.