Schüsse aufs Konsulat: Bayern prüft Präventionskonzepte
Nach dem vereitelten Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München will der bayerische Innenminister Joachim Herrmann die Präventionskonzepte überprüfen.
Nach den Schüssen auf das israelische Generalkonsulat in München will der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mehr gegen religiöse Radikalisierungen vorgehen. „Wie gehen wir mit Menschen um, wo wir erkennen, dass sie sich für die IS-Ideologie interessieren? Dass sie vielleicht sich selbst radikalisieren?“, kündigte Herrmann im Interview mit dem Radiosender Bayern2 an. „Da werden wir in Bayern auf jeden Fall unsere Konzepte überprüfen und sehen, wie können wir da noch aufmerksamer sein.“
Staatsanwaltschaft geht von versuchten Terroranschlag aus
Am Donnerstagmorgen hatte ein 18-jähriger Österreicher am israelischen Generalkonsulat in München mehrere Schüsse abgegeben. Die Polizei tötete den Angreifer. Die Münchner Generalstaatsanwaltschaft geht von einem versuchten Terroranschlag aus. Innenminister Herrmann bestätigte, dass bei dem Schützen ein islamistischer Hintergrund vermutet werde. Die österreichische Polizei und Justiz habe sich schon im vergangenen Jahr mit dem Mann beschäftigt. Dabei sei „sehr viel Propagandamaterial“ der Terrororganisation „Islamischer Staat“ auf seinem Handy gefunden worden.
Bevorstehendes Oktoberfest unter genauer Beobachtung
Für eine Verschärfung des Sicherheitskonzepts des am 21. September beginnenden Münchner Oktoberfestes sieht Herrmann hingegen keinen Anlass. Es seien wieder bestmögliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. „Wir werden die Lage genau beobachten, aber ich freue mich trotzdem auf ein, wie ich hoffe, doch entspanntes Oktoberfest.“ Die Schutzmaßnahmen seien in den vergangenen Jahren ständig verstärkt worden, sagte Herrmann. Dazu gehörten Schutzpoller, die Anschläge mit etwa Lkw verhindern sollen, umfassende Zugangskontrollen, Sicherheitsdienste und viel Polizeipräsenz.