Schülersprecher fordert mehr Engagement gegen Rechtsextremismus

Brandenburgs Landesschülersprecher Stefan Tarnow hat eine stärkere Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus an Schulen gefordert. Im gesamten Bundesland steige die Tendenz zum Rechtsextremismus seit Jahren an, sagte Tarnow der in Potsdam erscheinenden „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (Montag): „Die Diskussionen werden, auch in der Schule, immer unangenehmer.“ Die Argumente würden „immer unsachlicher und populistischer“, die Frontenbildung immer extremer. Der 18-Jährige, der ein Gymnasium in Lübben besucht, vertritt die rund 300.000 Schülerinnen und Schüler in Brandenburg.

Die AfD habe den rechten Populismus salonfähig gemacht hat, seitdem sie in Parlamenten sitzt, sagte Tarnow: „Mittlerweile werden Verschwörungstheorien und völkische Narrative von vielen als normal angesehen und verbreitet, ohne dass groß darüber nachgedacht wird.“ An den Schulen würden mehr Lehrkräfte gebraucht, „die wissen, wie sie mit bestimmten Vorfällen umgehen können“. Wenn ein Grundschüler ein Hakenkreuz male, müsse dies zwar nicht immer auf eine rechtsextreme Gesinnung hindeuten. Lehrkräfte müssten jedoch erklären können, was dies bedeute, insbesondere den jungen Zielgruppen.

Manche Lehrkräfte versuchten zudem, kontroversen Themen wie der Migration „aktiv aus dem Weg zu gehen, auch mitunter, um sich selbst zu schützen“, sagte Tarnow. Das Land und das Bildungsministerium müssten dort „klare Kante zeigen und den Lehrkräften garantieren, dass sie ihre Meinung sagen dürfen“. Über das Thema Rechtsextremismus müsse stärker diskutiert werden, es gebe Anknüpfungspunkte in allen Fächern.