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Schüler Union zu Wehrdienst: Debatte ohne junge Perspektive

Er erwarte ein “wasserdichtes Konzept, mit dem meine Generation planen kann”, sagt der Chef der Schüler Union. Das Hin und Her rund um den geplanten Wehrdienst nennt er nervenaufreibend – und hat Vorschläge für Lösungen.

In der Wehrdienst-Debatte vermisst der Vorsitzende der Schüler Union, Manuel Stroh, Mitspracherecht und kritisiert eine fehlende Berechenbarkeit für seine Generation. “Junge Menschen wollen ihre Zukunft verlässlich planen können”, sagte der 20-Jährige im “Spiegel”-Interview (Donnerstag, online). “Es ist wirklich nervenaufreibend, wenn sich die Wehrpflichtdebatte innerhalb weniger Stunden mehrmals dreht und am Ende keiner mehr weiß, was Sache ist.” Von der Bundesregierung erwarte er “ein wasserdichtes Konzept, mit dem meine Generation planen kann”.

Zuletzt hatten sich die Fraktionen von CDU/CSU und SPD bei der Frage verhakt, wie man sicherstellen kann, dass die Bundeswehr künftig genügend junge Rekruten hat. Ein mögliches Losverfahren sorgt für anhaltende Diskussionen.

Stroh spricht sich für ein solches Losverfahren aus, um genügend Nachwuchs für die Bundeswehr zu sichern. Die Bereitschaft zum Wehrdienst ließe sich erhöhen, wenn junge Leute in der Diskussion mehr Gehör fänden, sagte er und kritisierte: “In der Wehrpflichtdebatte kommt die junge Perspektive nicht vor.” In seiner Generation liege viel Potenzial, insbesondere bei der Frage, wie man den Wehrdienst attraktiver gestalten könne. “Aber das wird nicht ausgeschöpft, der bisherige Prozess war ein großes Durcheinander.”

Stroh schlägt vor, für den Wehrdienst Punkte für ein späteres Studium anzurechnen. Auch spricht er sich für eine Bürgerbeteiligung für Menschen aus, die von der Debatte betroffen sind.