Schreiner verteidigt Änderungen bei Verkehrspolitik

Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hat Änderungen im Umgang mit Radwegen unter Hinweis auf öffentliche Verkehrsmittel gerechtfertigt. „Die Planer in unserer Senatsverwaltung haben einen ganzheitlichen Blick, sie achten auf alle Verkehrsträger, nicht nur aufs Fahrrad“, sagte sie der „Berliner Zeitung“ (Montag, Online) Die Planer seien dankbar, dass ihnen jetzt mehr Flexibilität gegeben werde. Es sei gut, wenn ein Radfahrstreifen 2,5 Meter breit sei. Aber manchmal seien schmale Radfahrstreifen sinnvoller. „Der ÖPNV-Bereich freut sich darüber, dass er bei Radverkehrsplanungen jetzt wesentlich früher eingebunden wird als bislang“, sagte die Verkehrssenatorin.

Mobilität und Verkehr seien emotionale Themen. Viele Berliner fühlten sich gestresst, wenn sie mit dem Auto durch Berlin führen, oft stünden sie unter Termindruck. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, Bewusstsein für die anderen Verkehrsteilnehmer zu wecken und dafür zu werben, dass man sich in die anderen hineinversetzen muss. Jeder Autofahrer, jeder Radfahrer, jeder Fußgänger müsse für die anderen mitdenken. „Diese Reflexionsleistung können wir niemandem abnehmen“, fügte Schreiner hinzu. Deshalb sei jetzt eine Kampagne für mehr Miteinander gestartet worden.

Kritik an dem veränderten Umgang mit Plänen für Fahrradwege vom Frühjahr führte sie auf Kommunikation ihrer Senatsverwaltung zurück. Damals habe eine Mitarbeiterin einem Bezirksamt eine Mail geschickt, in der von einem Stopp aller Projekte die Rede gewesen sei und davon, dass sie nicht umgesetzt würden, wenn auch nur ein Parkplatz wegfallen müsste. „Das war falsch, doch das Narrativ vom Projektstopp habe ich nicht mehr aus der Welt gekriegt.“