Scholz: Unterstützung der Ukraine „friedensethisch geboten“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält die Unterstützung der Ukraine auch mit Waffen für ethisch geboten. Er halte dies „nicht nur politisch und strategisch für erforderlich, sondern auch friedensethisch geboten“, sagte Scholz am Dienstag beim internationalen Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio. Dabei wiederholte er die Zusage, die Ukraine weiter zu unterstützen „so lange wie nötig“.

Scholz ergänzte, er sei der katholischen Deutschen Bischofskonferenz dankbar dafür, dass sie diesen Grundsatz in einer Erklärung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine unmissverständlich klargestellt habe. In der evangelischen Kirche hatten die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine eine neue friedensethische Debatte entfacht, in der sich überwiegend Befürworter, aber auch Gegner der Waffenlieferungen zu Wort gemeldet hatten.

Die katholische Laiengemeinschaft Sant’Egidio wurde 1968 unter dem Eindruck der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) in Rom gegründet. Sie besteht nach eigenen Angaben aus einem Netzwerk von Gemeinschaften in 70 Ländern, denen etwa 60.000 Mitglieder angehören. Grundpfeiler der Gemeinschaft sind gemeinsames Gebet, der Einsatz für Arme sowie die Friedensarbeit. Sant’Egidio hat es sich zur Aufgabe gemacht, zwischen Konfliktparteien zu vermitteln. Das interreligiöse Friedenstreffen der Gemeinschaft findet jährlich an wechselnden Orten statt.