„Es gibt das Schöne und Gute immer noch in unserer Welt. Wir müssen es aber bewahren“, ist Christoph Ludewig aus Ankershagen überzeugt. Der 69-jährige Künstler stellt derzeit in St. Marien von Waren aus. 26 Bilder sind zu sehen von der Sternenentstehung im Weltall bis hin zu Zitronen und Früchten im Gras. Die „Spektakuläre Schönheit der Schöpfung“ hat Christoph Ludewig seine jetzige Ausstellung genannt.
Mit 17 Jahren fing er an zu zeichnen. „Die Möglichkeit sich künstlerisch zu betätigen, war in der tiefsten DDR eingefahren“, sagt er heute. In Jena machte er eine Lehre als Elektronikfacharbeiter, später studierte er Bibliothekswesen. „Ich hatte mich auch für Malerei beworben. Wir waren nach zehn Minuten fertig. Der sozialistische Realismus war nicht mein Ding.“ Im Nachhinein sei es gut so, denn als Maler hätte er sich verbiegen müssen.
Erste Ausstellung 1988 in Leipzig
Er litt in der DDR, „denn ich war und bin ein Anhänger des freigeistigen Denkens und neugierig auf diese Welt und alles, was sie zu bieten hat“. Auf die Straße zu gehen, um gegen das DDR-Regime und für die Freiheit und Demokratie zu kämpfen, war für den Künstler selbstverständlich.
1988 stellte er zum ersten Mal in der Leipziger Nikolaikirche aus. „Nach der Wende waren die Wege offen“, sagt Christoph Ludewig. Er konnte sich ganz seiner Kunst widmen, stellte in Galerien und Banken aus, nahm an der Malerei-Biennale Hamburg und an der Wanderausstellung zur Reformation teil und stellte in Kirchen wie in der Warener St. Marien-Kirche aus
Die Realität hinter der Realität sehen
Seine Malerei ist von den Erfahrungen der DDR-Zeit ebenso geprägt, wie von seiner Liebe zur natur- und menschengemachten Schönheit und vom Interesse am freiheitsliebenden und rebellischen Zeitgeist der Jugend in den 60er und 70er Jahren.
Seine Werke sind bestimmt durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Techniken, Texturen und lebendiger Farben. „Um die Realität hinter der Realität sichtbar zu machen, kann Kunst Fenster schaffen“, ist Christoph Ludewig überzeugt. Seine Bilder sollen solche Fenster sein.

Stärkung durch Kunst
Mit seiner Kunst möchte er den Betrachterinnen und Betrachtern Ein- und Ausblicke in die uns umgebende Schöpfung und in die spirituelle Dimension unseres Seins geben. Kleine und große Wunder versucht er, in den Bildern einzufangen: „Ich wünsche mir, dass Menschen gerade in schwierigen Zeiten durch meine Werke gestärkt werden können.“
Die Ausstellung „Die spektakuläre Schönheit der Schöpfung“ ist in St. Marien Waren bis Ende Oktober im Rahmen der offenen Kirche montags bis samstags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.
