Eine neue Dauerausstellung mit besonderen Exponaten: Im Schiller-Nationalmuseum sind künftig zentrale Arbeitsfragmente zum Schiller-Drama Don Carlos zu sehen.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer will heute das Schiller-Nationalmuseum Marbach neu eröffnen. Mit der Präsentation der neuen Dauerausstellung “Schiller!” würden am Donnerstag erstmals auch zentrale Arbeitsfragmente zu Schillers Drama Don Carlos öffentlich zugänglich gemacht, teilte das Staatsministerium am Donnerstag vorab mit.
Bei den Schriftstücken handele es sich um Dokumente jenes Freiheitsdenkens, “das über die Literatur hinaus in die politische Kultur Europas eingesickert ist”, heißt es. Sie markierten den Beginn einer Sprache, die die spätere Emanzipationsbewegung im deutschen und europäischen Raum geistig vorformte.
Weimer erklärte dazu, Schiller (1759-1805) habe die Kultur-Nation Deutschland geprägt wie kaum ein anderer. “Gerade heute, in dem sich immer stärker wandelnden Deutschland, sollten wir den Blick auf die zeitlosen Werte in den Werken dieses Weltbürgers richten: Menschenwürde, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Freiheit.” Gerade Kunst müsse frei atmen können, um ihre befreiende Wirkung in Schillers Sinne zu entfalten.
Das Schiller-Nationalmuseum ist Teil des Deutschen Literaturarchivs Marbach, das der Bund und das Land Baden-Württemberg jährlich jeweils mit derzeit 6,87 Millionen Euro sowie weiteren Projektmitteln unterstützen. Nach einer etwa vier Jahre währenden Schließzeit aufgrund von Renovierungsmaßnahmen sind ab Donnerstag etwa 400 Exponate wie Manuskripte, Briefe und Bücher sowie Bilder und Skulpturen ausgestellt. Sie zeigen Schiller in allen Lebenssituationen – vom Schüler und Studenten über den Dramatiker und Wissenschaftler bis hin zum Netzwerker und zur Kultfigur.
Die neue Dauerausstellung wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Wüstenrot Stiftung mit insgesamt 640.000 Euro gefördert.