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Schaustellerseelsorger: Sicherheit geht vor, auch wenn es weh tut

Wegen einer Bombendrohung ist das Oktoberfest geschlossen: Schaustellerseelsorger Ellinghaus nennt das schmerzlich, aber richtig. Eine Botschaft ist der Schaustellerfamilie wichtig.

Der katholische Schaustellerseelsorger Sascha Ellinghaus hält die Schließung des weltberühmten Oktoberfestes in München wegen einer Bombendrohung für schmerzlich, aber richtig. “Sicherheit geht vor, auch wenn es weh tut. Für die Schausteller ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen mit Freude und sicher Volksfeste besuchen”, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in Bonn. Ellinghaus war vor wenigen Tagen selbst beim Oktoberfest im Einsatz und feierte unter anderem Gottesdienst mit seiner Schausteller-Gemeinde.

Am Morgen, so der Geistliche weiter, habe er sich beim Präsidenten des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, über die Lage für die Schausteller informiert. Die Behörden hatten das Volksfest gesperrt, um einen Zusammenhang mit der Explosion eines Wohnhauses im Norden Münchens abzuklären. Die Schaustellerfamilie unterstütze die Sicherheitskräfte in vollem Umfang, fügte der Seelsorger hinzu. Das Oktoberfest sei zwar ein wichtige Einnahmequelle, aber bei dem Volksfest seien gesunde mittelständische Unternehmen im Einsatz, die einen Ausfalltag verkraften könnten.

Sascha Ellinghaus (53) ist seit 2014 Nationalseelsorger der Schausteller und Zirkusleute mit Sitz bei der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Bonn.