Schauspieler und „Tatort“-Kommissar Peter Sodann gestorben

Der Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant Peter Sodann ist tot. Der frühere „Tatort“Kommissar starb nach einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Sonntag/Online) am Freitag im Alter von 87 Jahren in Halle. Er sei friedlich eingeschlafen, habe seine Familie mitgeteilt.

Einem breiten Publikum wurde der 1936 im sächsischen Meißen geborene Sodann als „Tatort“-Kommissar Bruno Ehrlicher bekannt, den er zwischen 1992 und 2007 spielte. In Frank Beyers TV-Zweiteiler „Nikolaikirche“ nach Erich Loests (1926-2013) gleichnamigen Roman spielte er 1995 den Chef der Leipziger Stasi-Zentrale und in dem zweiteiligen ZDF-Dokudrama „Deutschlandspiel“ von 2000 verkörperte er den ehemaligen Stasi-Chef Erich Mielke.

In Halle leitete Sodann bis zu seinem Rauswurf durch die Stadt 2005 als Intendant das von ihm 1981 in Halle gegründete neue theater (nt). Zuvor war er noch zum Ehrenbürger Halles ernannt worden

Zuletzt lebte Sodann in Halle und im sächsischen Staucha im Landkreis Meißen, wo er die Peter-Sodann-Bibliothek leitete. In der vier Millionen Bände umfassenden Bibliothek hatte er alle Bücher gesammelt, die nach 1945 und bis zur Wiedervereinigung im Osten Deutschlands erschienen waren.

Der Schauspieler meldete sich auch häufig politisch zu Wort und bezeichnete sich selbst als „betenden Kommunisten“, der schon immer die Welt verbessern wollte. So unterstützte er 1997 etwa als Schirmherr die Privatquartiersuche für den evangelischen Kirchentag in Leipzig. 2017 war er Mitunterzeichner von 95 Thesen gegen das moderne Finanzwesen.