Schau über Christo und Jeanne-Claude in Lindau

Ihre Reichstagsverhüllung in Berlin ist legendär. Christo und Jeanne-Claude gelten als Ausnahmekünstler. Eine neue Ausstellung in Lindau beleuchtet nicht nur ihr Schaffen, sondern auch ihre Geschichte als Paar.

Das Kunstmuseum Lindau am Bodensee zeigt eine Sonderausstellung mit dem Titel „Christo und Jeanne-Claude – Ein Leben für die Kunst“. Die Präsentation ist vom 13. April bis 13. Oktober zu sehen, wie das Haus am Dienstag mitteilte. Die Werkschau zum „wohl berühmtesten Künstlerduo unserer Zeit“ ist demzufolge in Zusammenarbeit mit der Christo-und-Jeanne-Claude-Foundation in New York entstanden und zeigt rund 70 Werke. „Sie lässt anhand von großformatigen Original-Zeichnungen, Collagen und Fotografien erfahren, wie die monumentalen Projekte des Paares entstanden sind.“

Bei der Ausstellung handle es sich um die erste umfassende Museumsschau zu Christo (1935-2020) und Jeanne-Claude (1935-2009) in Süddeutschland und Österreich, erklärte die Lindauer Einrichtung. Sie dokumentiere die lebenslange Reise, die die beiden immer wieder zu ihren temporären Großprojekten gebracht habe – „Projekte, die Millionen von Menschen zusammengeführt und unseren Blick auf die Welt verändert haben“.

Christos und Jeanne-Claudes monumentale Werke seien zu Kunst-Pilgerstätten auf der ganzen Welt geworden, hieß es weiter. Das Museum erinnerte an die Verhüllung des Reichstags in Berlin und des Triumphbogens in Paris sowie an die „Floating Piers“ auf dem Iseosee in Italien. Das Künstlerpaar habe sich stets mit Vehemenz und Überzeugung für Schönheit, Ästhetik und Kunst im öffentlichen Raum eingesetzt.

Die Schau beleuchtet den Angaben zufolge aber nicht nur das Werk des Duos. Vielmehr erzähle sie auch „die berührende Geschichte eines Paares, das sich auf Augenhöhe begegnete, sich gegenseitig unterstützte, nicht ohne einander konnte. Christo und Jeanne-Claude sind am selben Tag, am 13. Juni 1935, geboren, er in Bulgarien, sie in Marokko. Sie begegneten sich 1958 in Paris und wurden ein Paar.“ Er sei der Visionär gewesen, sie das Kommunikationstalent. „Beide waren getrieben von einer fast schon kindlichen Freude, über Grenzen zu gehen, gemeinsam konnten sie begeistern.“