Schau in Regensburg widmet sich Zukunft des Holocaust-Gedenkens

Unter dem Titel „Ende der Zeitzeugenschaft?“ befasst sich eine neue Ausstellung in Regensburg mit der Zukunft des Erinnerns an den Holocaust. Die Schau läuft vom 25. Oktober bis 31. Juli 2024 in der Zentralbibliothek der Universität Regensburg.

„Die Zeitzeugenschaft des Holocaust geht ihrem Ende entgegen“, heißt es in der Ankündigung der Uni. „Nur noch wenige Überlebende der NS-Herrschaft können aus eigener Erfahrung sprechen – oder von jenen Menschen berichten, die im Holocaust ermordet wurden. Was bleibt, sind literarische Zeugnisse und unzählige Videointerviews der Überlebenden – sowie die Frage, wie wir in Zukunft mit dieser Erbschaft umgehen wollen.“

Diese Beobachtung ist den Angaben zufolge der Ausgangspunkt der Ausstellung, die auf eine Kooperation der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und des Jüdischen Museums Hohenems zurückgeht. Im Fokus der Präsentation steht demnach die Erinnerung an den Holocaust, wie sie in Interviews und Aufnahmen von öffentlichen Auftritten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen überliefert ist.

Diese überlieferte Erinnerung werde zur Erzählung, heißt es – „einem Trauma abgerungen und zugleich das Produkt von Beziehungen und Interessen, abhängig von ihrem jeweiligen Kontext in Politik und Gesellschaft, vor Gericht oder Schulklassen, für die Forschung, das Fernsehen oder Kino“. Die Ausstellung hinterfrage diese „Gemachtheit“ der Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und ihre gesellschaftliche Rolle seit 1945.