Mit einer Kampagne für geschützten Sex wendet sich das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit an Menschen ab 50. Auf dem Internetportal „liebesleben.de“ finden sich für ältere Menschen unter der Rubrik „hotgoldensummer“ Informationen zu möglichen Risiken sexuell übertragbarer Infektionen und Informationen zu Schutz und „Safer-Sex-Praktiken“, erklärte die Fachstelle im Bundesgesundheitsministerium am Montag in Bonn. Hintergrund seien die Ergebnisse einer Umfrage unter Singles ab 50 Jahren.
Der Umfrage zufolge, an der den Angaben nach 1.000 Singles über 50 in Deutschland in diesem Monat teilnahmen, haben sich 23 Prozent bislang noch keine Gedanken über sexuell übertragbare Infektionen (STI) gemacht, wie das Bundesinstitut erklärte. Neben HIV zählen zum Beispiel Syphilis, Gonorrhö und Hepatitis B dazu. Zugleich wünschten sich 58 Prozent mehr Informationen.
66 Prozent der Befragten gaben an, bei wechselnden Sexualpartnern ein Kondom zu benutzen, wie es hieß. Diejenigen, die auf ein Kondom verzichten, gaben an, dem Partner oder der Partnerin zu vertrauen oder sich nicht mehr mit Verhütung beschäftigen zu müssen. „Doch auch in diesen Fällen ist ein Gespräch über Safer Sex dennoch wichtig, um sich vor STI zu schützen“, betonte das Bundesinstitut. Untersuchungen aus den USA zeigten, dass die Zahlen bei sexuell übertragbaren Infektionen bei den 55- bis 64-Jährigen stark angestiegen seien, erklärte der Kommissarische Leiter Johannes Nießen.