Der sächsische Landtag erinnert am Montag zum Holocaust-Gedenktag mit der Aufführung der Mono-Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ an die Opfer des Nationalsozialismus. Zu dem Gedenken sind Abgeordnete, Vertreter der Staatsregierung, des Verfassungsgerichtshofes, der jüdischen Gemeinden, der Kirchen, des sorbischen Volkes sowie Schülerinnen und Schüler eingeladen, teilte die Landtagsverwaltung am Mittwoch in Dresden mit.
Eröffnet werde das Gedenken von Landtagspräsident Alexander Dierks (CDU). Der Generalintendant der Städtischen Theater Chemnitz, Christoph Dittrich, werde ein Grußwort sprechen. Die Oper für Sopran und Kammerorchester werde vom Theater Chemnitz aufgeführt. Das Werk stammt von dem russischen Komponisten Grigori Frid (1915-2012).
Landtagspräsident Dierks erklärte vorab: „Wir erinnern an diesem Tag an Millionen Menschen, die im Nationalsozialismus aus politischen, ethnischen, religiösen, weltanschaulichen und anderen Gründen ihr Leben verloren.“ Im Zentrum des diesjährigen Gedenkens stehe das weltbekannte Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank (1929-1945), die heute 95 Jahre alt wäre. „Begreifen wir die Worte ihres Tagesbuches daher nicht als Rufen aus der Vergangenheit, sondern als Stimme der Gegenwart“, sagte Dierks: „Wir dürfen den Holocaust niemals zu den Geschichtsbüchern legen.“
Der 27. Januar ist seit 2005 internationaler Holocaust-Gedenktag. In Deutschland wird der Tag bereits seit 1996 begangen. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das NS-Vernichtungslager Auschwitz. In diesem Jahr jährt sich die Befreiung zum 80. Mal.