Sächsische Synode verabschiedet Appell zum Wahljahr
Sachsens Landessynode appelliert an die Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden, bei den geplanten Wahlen eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen. In einem am Sonntag in Dresden verabschiedeten Papier warnten deren Mitglieder vor extremistischen Parteien. Diese hätten „einfache Antworten auf komplexe Probleme“ und vermischten „vermeintliche Lösungsansätze mit ausgrenzenden und menschenfeindlichen Positionen“.
„Kommen diese Parteien in politische Verantwortung, nimmt unser Miteinander Schaden“, heißt es in dem Appell. Die Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens seien aufgefordert, „sich mit den Zielen der Parteien und den Äußerungen der Kandidaten auseinanderzusetzen und eine gewissenhafte Wahlentscheidung zu treffen“.
Weiter heißt es in dem Appell: „Als Evangelisch-Lutherische Landessynode Sachsens bekennen wir uns zu Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir werben um Gottvertrauen und treten ein für ein Miteinander in Respekt und gegenseitiger Wertschätzung.“ In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Bereits am 9. Juni finden Kommunal- und Europawahlen statt.
Die Landessynode stimmte zudem einem Papier der Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend zu. Darin heißt es, auf allen landeskirchlichen Ebenen müsse deutlich gemacht werden, „dass Rassismus und Hass nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar sind“.
Die Synode tagt noch bis zum Montag in Dresden. Sie ist das gesetzgebende Organ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, zu der aktuell rund 610.000 Mitglieder gehören.