Sächsische Gemeinden laden zum Buß- und Bettag ein

Kirchgemeinden in Sachsen laden zum Buß- und Bettag am Mittwoch zu zahlreichen Gottesdiensten ein. Ein ökumenischer Thementag findet im Dom St. Petri in Bautzen statt, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Montag in Dresden mitteilte. Sachsens evangelischer Landesbischof, Tobias Bilz, wird im Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche predigen.

Seit 28 Jahren ist der Buß- und Betteg nur noch im Freistaat Sachsen ein arbeitsfreier Feiertag. Er thematisiert den christlichen Umgang mit Schuld, der mit den Worten „Buße tun“ und „Beten“ beschrieben wird. Der Buß- und Bettag markiert auch den Abschluss der ökumenischen Friedensdekade. Die zehn Tage standen in diesem Jahr unter dem Thema „Sicher nicht – oder?“.

Jeweils am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag wird in den evangelischen Kirchen der Buß- und Bettag begangen. Er steht im Zeichen von Buße, Beichte und Gebet und soll Anlass zur Reflexion des eigenen Handelns geben.

Der Buß- und Bettag wurde 1995 als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen abgeschafft. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung.

Ursprünglich wurden Bußtage aus aktuellen Anlässen ausgeschrieben, wie etwa während des Dreißigjährigen Krieges. Sie hatten öffentlichen Charakter: Die gesamte Bevölkerung wurde angesichts von Notständen und Gefahren zu Buße und Gebet aufgerufen. Im 19. Jahrhundert verständigten sich die evangelischen Landeskirchen auf die Einführung eines allgemeinen Buß- und Bettages.