Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums stellt ab Samstag rund 60 Wandobjekte des Künstlers Sigurd Rompza zehn Gedichte des Dichters Eugen Gomringer gegenüber. In einer Zeit der oft starren Gegensätze wie etwa „richtig oder falsch“ führten die beiden Künstler „auf eindrückliche Weise vor Augen, dass Wirklichkeit komplexer ist“, erklärte die kulturwissenschaftliche Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Lisa Felicitas Mattheis, am Donnerstag in Saarbrücken. „Rompzas Wandobjekte verändern sich mit Licht und Blickwinkel, Gomringers Gedichte entfalten ihre Bedeutung erst im Wechselspiel von Sprache, Schrift, Form, Wiederholung und Leerstelle.“
Die Schau „bildspiele – sprachspiele. Sigurd Rompza im Dialog mit Eugen Gomringer“ ist bis zum 29. März 2026 zu sehen. Die gezeigten Wandobjekte von Rompza stammen der Stiftung zufolge aus unterschiedlichen Werkphasen, von monochromen Reliefs über raumschaffende Wandplastiken bis hin zu farbstarken Bildern. „Seine Arbeit gleicht einer ästhetischen Grundlagenforschung, in der es um Form, Farbe, Fläche, Rhythmus, Licht und Raum geht“, hieß es. Die Gedichte Gomringers stammten wiederum aus der Werkgruppe der „Konstellationen“ der 1950er und 1960er Jahre. Rompza und Gomringer verbinde eine langjährige und auch künstlerisch produktive Freundschaft.
Rompza wurde 1945 im saarländischen Bildstock geboren und war unter anderem als Künstler, Kunsterzieher sowie Professor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar tätig. „Seine künstlerische Praxis ist dabei stets
begleitet von theoretischen Reflexionen über Abläufe und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung“, erklärte die Stiftung. Er sei ein renommierter Vertreter der Konkreten Kunst. Gomringer wurde wiederum 1925 in Bolivien geboren und starb in diesem Jahr in Bamberg. Er galt den Angaben zufolge als einer der Gründungsväter der Konkreten Poesie, „einer avantgardistischen Form der Lyrik, bei der die Sprache selbst zum Gegenstand des Gedichts wird“.
Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehören auch zwei Künstlergespräche mit Rompza am 12. November und am 11. März 2026.