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Saarland: Erklärung muslimischer Verbände gegen Antisemitismus

Für ein friedliches Miteinander in einer Gesellschaft ohne Antisemitismus wollen sich saarländische Muslime ausprechen. Nach dem Vorbild von Schleswig-Holstein wird auch im Saarland ein Zeichen der Verständigung gesetzt.

Im Rahmen einer Pressekonferenz in der Staatskanzlei wird am Montag im Beisein von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine Erklärung der muslimischen Verbände des Saarlandes gegen Antisemitismus vorgestellt. Wie bereits im Vorfeld mitgeteilt wurde, werden sich die saarländischen Muslime darin für ein friedliches Miteinander aussprechen und sich vom Terror der Hamas gegen Israel distanzieren.

Bei der Übergabe werden auch Verantwortliche der Synagogengemeinde Saar anwesend sein, wie in der Einladung mitgeteilt wird. Für die Pressekonferenz sind neben der Ministerpräsidentin als Vertreter der muslimischen Verbände des Saarlandes auch Rasim Akkaya und Ricarda Kunger als Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar angekündigt. Das Saarland wäre damit eines der ersten Bundesländer, in denen sich muslimische Verbände nach dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 in dieser Form öffentlich positionieren.

Bereits im Herbst hatten sich in Kiel die vier muslimischen Verbände in Schleswig-Holstein nach einem Gespräch mit Bildungsministerin des Landes, Karin Prien (CDU), gegen jede Form von Antisemitismus ausgesprochen. Das Existenzrecht Israels sowie ein angstfreies jüdisches Leben hierzulande seien für sie nicht verhandelbar, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Verbände und Priens.

Hintergrund des Gesprächs war ein Dialogprozess, den die Landesregierung durch Prien als zuständiger Ministerin bereits in der vergangenen Legislaturperiode mit den Islamverbänden begonnen hat. Dazu gehören die islamischen Religionsgemeinschaften der Schura, der Verband der Islamischen Kulturzentren, der deutsch-türkische Moscheeverband Ditib in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie die Gemeinschaft der Ahmadiyya Muslim Jamaat.