Pflegekräfte haben meiste Krankentage im Saarland

Im Saarland registrieren die Techniker Krankenkasse (TK) und die Barmer besonders viele Krankschreibungen bei Pflegekräften. Wie die TK am Montag in Saarbrücken mitteilte, waren ihre in der Pflege tätigen Versicherten im vergangenen Jahr durchschnittlich 34 Tage krankgeschrieben. Der Bundesdurchschnitt habe wiederum bei 29,8 Tagen gelegen. Alle rund 46.300 TK-Versicherten im Saarland seien im Jahr 2023 durchschnittlich 22,1 Tagen krankgeschrieben gewesen.

„Wir verzeichnen über alle Branchen hinweg steigende Krankenstände“, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung Saarland, Stefan Groh. „34 Fehltage im Durchschnitt sind ein klares Zeichen, dass die Belastung der Pflegekräfte im Saarland immer weiter steigt.“ Politik und Arbeitgeber seien gefordert, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Im Jahr 2019 hatte die Zahl der Fehltage in der Branche der Krankenkasse zufolge noch bei 23,7 gelegen.

Die Barmer registrierte im Saarland wiederum besonders viele Ausfälle in der Altenpflege. Bei ihr versicherte und in der Altenpflege tätige Erwerbspersonen hätten im vergangenen Jahr jeweils rechnerisch 43,2 Tage krankheitsbedingt gefehlt, erklärte die Krankenkasse ebenfalls am Montag. Der Durchschnitt aller bei der Barmer versicherten Beschäftigten aus dem Saarland habe wiederum bei 28 Fehltagen gelegen.

Der häufigste Grund für berufliche Ausfallzeiten waren der Barmer Ersatzkasse zufolge psychische Erkrankungen wie Depressionen (12,5 Tage), gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen (8,9 Tage), Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Husten (6,2 Tage) sowie Verletzungen wie Verstauchungen und Bänderrisse (vier Tage). Die Barmer-Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis forderte von Arbeitgebern in der Pflege, ihr Engagement beim betrieblichen Gesundheitsmanagement auszubauen: „Übungen zur Vorbeugung von Rückenschmerzen sowie Kursen gegen Stress und psychische Belastung sollte mehr Raum gegeben werden.“ Auch die psychische Belastung der Pflegekräfte sei zu hoch.