Russischer Menschenrechtler Orlow zu Straflager-Haft verurteilt

Der Mitbegründer der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Oleg Orlow, ist von einem Moskauer Gericht zu zwei Jahren und sechs Monaten Straflager verurteilt worden. Das teilte Memorial am Dienstag auf der Online-Platform X mit. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess wegen angeblicher „Diskreditierung der Armee“ zwei Jahre und elf Monate Haft gefordert.

Der 70-jährige Orlow wurde den Angaben zufolge im Gerichtssaal festgenommen. In seinem Schlusswort hatte er am Montag gesagt, die Walze der Repression werde früher oder später diejenigen überrollen, die sie gestartet und vorangetrieben hätten.

Der 1989 gegründeten Organisation Memorial wurde 2022 der Friedensnobelpreis verliehen. Sie dokumentierte in Russland Menschenrechtsverletzungen und das Schicksal politischer Gefangener. Auf Antrag der Regierung ordnete das Oberste Gericht Russlands im Dezember 2021 das Verbot der Organisation und die Beschlagnahmung ihrer Büros an.