Rund 500 antisemitische Delikte von Juli bis September

Von Juli bis September des laufenden Jahres hat das Bundeskriminalamt 502 Straftaten registriert, denen mutmaßlich ein antisemitisches Motiv zugrunde liegt. 20 davon waren Gewalttaten, es wurden 24 Verletzte erfasst, wie die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Montag) berichtet. Sie beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag.

Auch der islamistische Messeranschlag von Solingen taucht der Zeitung zufolge in der Statistik auf. Dabei waren am 23. August drei Menschen ums Leben gekommen. 91 Tatverdächtige würden dem rechten politischen Spektrum zugeordnet, bei 88 von ihnen werde eine ausländische und bei 16 eine religiöse Ideologie als Tatmotiv angenommen.

Im zweiten Quartal 2024 hatte das Bundeskriminalamt dem Bericht zufolge zunächst 715 antisemitische Straftaten gezählt, davon 19 Gewalttaten mit insgesamt 7 Verletzten. Aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf die Anfrage der Linken-Abgeordneten Petra Pau gehe nun hervor, dass die Zahl inklusive Nachmeldungen auf 1.389 antisemitische Straftaten gestiegen ist, hieß es.

Im dritten Quartal 2023 wurden dem Zeitungsbericht zufolge ähnlich viele antisemitische Straftaten erfasst wie im dritten Quartal dieses Jahres. 540 Taten habe das Bundeskriminalamt zunächst gemeldet bekommen. Mit Nachmeldungen seien es schließlich 1.028 Straftaten gewesen, heiße es laut Zeitung in der Antwort des Bundesinnenministeriums.