Rückkauf von Diebesgut: Scharfe Kritik an Kunstsammlungen Dresden

Als 2019 aus dem Grünen Gewölbe in Dresden Juwelen gestohlen wurden, versuchten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eigenmächtig, das Diebesgut zurückzukaufen. Dafür kassieren sie jetzt eine Rüge.

Im November 2019 wurden aus dem Grünen Gewölbe in Dresden 21 Schmuckstücke gestohlen
Im November 2019 wurden aus dem Grünen Gewölbe in Dresden 21 Schmuckstücke gestohlenImago / Andreas Weihs

Der Sächsische Rechnungshof hat das eigenmächtige Vorgehen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) nach dem Juwelendiebstahl scharf kritisiert. Konkret geht es um den Rückkaufversuch eines gestohlenen Schmuckstückes aus dem Grünen Gewölbe im Jahr 2021. Dabei hätten die Kunstsammlungen ihre Handlungskompetenz klar überschritten, heißt es im Jahresbericht 2023 des Rechnungshofes.

Den SKD fehle offensichtlich das Verständnis, Teil der Staatsverwaltung zu sein, sagte Rechnungshofpräsident Jens Michel. Die festgestellten Verstöße ließen nicht auf eine geordnete Geschäftsführung schließen. Die Entscheidung, Diebesgut zurückzukaufen, wurde demnach von Eigeninteressen geprägt.

Mit 40.000 Euro auf der Flucht

Der Rückkauf, für den private Spendengelder eingesetzt wurden, war gescheitert. Ein inzwischen verurteilter vermeintlicher Diamantenhändler aus Antwerpen war mit 40.000 Euro geflohen. In dem Bericht heißt es, die Entscheidung, mit einem kriminellen Milieu in Verbindung zu treten und kriminellen Strukturen Geld zu zahlen, betreffe übergeordnete staatliche Interessen und übersteige die Grenzen der Zuständigkeit der SKD.

Der Museumsverbund hätte das Kulturministerium über den Rückkauf entscheiden lassen müssen, hieß es. Im November 2019 wurden aus dem Grünen Gewölbe in Dresden 21 Schmuckstücke gestohlen.