Rubensförderpreis der Stadt Siegen für Sung Tieu

Die Künstlerin Sung Tieu hat den Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen erhalten. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Sonntag im Rahmen der Eröffnung der Preisträger-Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen verliehen. Die 1987 in Vietnam geborene und in
Berlin aufgewachsene Künstlerin gehöre zu den spannendsten Stimmen ihrer
Generation, hieß es in der Begründung der Jury. Ihre Installationen, Skulpturen, Fotografie und Zeichnungen verblieben nicht im Biografischen, sondern widmeten sich den ideologischen, ökonomischen und sozialpolitischen Strukturen, die gesellschaftliches Zusammenleben bestimmten.

Die Ausstellung „Ohne Offenlegung“ ist nach Museumsangaben bis zum 10. November zu sehen. In elf Räumen würden über 50 Werke aus den letzten sieben Jahren gezeigt, die zum Teil erstmals in Deutschland zu sehen sind. Darin greife Sung Tieu unter anderem Themen wie den Einfluss der französischen Kolonialisierung auf kulturelle Standards in Vietnam oder den Einsatz psychologischer und akustischer Waffen in Militäroperationen auf. Neuere Arbeiten setzten sich mit den Risiken des Fracking auseinander.

Alternierend zum Rubenspreis, der für ein Lebenswerk in Malerei und Grafik vergeben wird, verleiht die Universitätsstadt Siegen in Kooperation mit dem Museum für Gegenwartskunst Siegen alle fünf Jahre den Rubensförderpreis für herausragende junge Künstler. Der Preis ist nach dem in Siegen geborenen Barockkünstler Peter Paul Rubens (1577-1640) benannt.