Roth: „berlin modern“ wird kein elitärer Kunsttempel

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will mit dem in Berlin geplanten Museum der Moderne ein „kulturpolitisches Zeichen“ setzen. Es solle „kein elitärer Kunsttempel“ werden, sondern „ein offenes, lebendiges und nachhaltig ausgerichtetes ‚Haus für alle’“, sagte Roth dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Berlin. Das Museum solle „ein beliebter Treffpunkt für viele Menschen“ werden, „der zum Dialog und Verweilen einlädt“.

Am Freitag ist mit der Grundsteinlegung offizieller Baustart für das Museum der Moderne am Kulturforum zwischen Neuer Nationalgalerie und Philharmonie. Das neue Haus soll den Namen „berlin modern“ tragen. Dort soll künftig die Kunst des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung der Berliner Staatlichen Museen zu sehen sein.

Roth betonte, die Grundsteinlegung sei „ein wichtiger Schritt dafür, dass wir der modernen Kunst einen angemessenen Platz in unserer Hauptstadt geben“. Mit dem „berlin modern“ werde es möglich, „die bedeutende und vielfältige Sammlung der Nationalgalerie aus dem 20. Jahrhundert endlich dauerhaft einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können“.

Die Pläne für den Museumsbau waren unter Kulturstaatsministerin Roth nach dem ersten Spatenstich im Dezember 2019 noch einmal überarbeitet worden. So ist nun unter anderem eine 4.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Stromerzeugung geplant. Außerdem sollen auch Recyclingbeton und andere recycelte Werkstoffe verwendet werden. Der Entwurf sieht zudem eine optimierte Tragwerkkonstruktion und intelligente Wärme- und Kühlungskonzepte vor.

Das Museum der Moderne soll bis 2027 errichtet werden. Die Ausstellungsfläche wird mit rund 9.000 Quadratmetern angegeben. Die Baukosten sind mit zunächst knapp 364 Millionen Euro veranschlagt. Bauherr ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Entwurf stammt von dem Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron.