Richtig mitmachen dürfen

Sie wollen besser wahr- und ernst genommen werden und ihre Kirche mitgestalten. Die Evangelische Jugend der Pfalz hat Maßnahmen für eine kinder- und jugendfreundlichere Kirche gefordert. Die Evangelische Landesjugendvertretung und eine Steuerungsgruppe legten am Freitag der Landessynode in Bad Dürkheim dazu zwölf Thesen vor. In der Evangelischen Kirche der Pfalz sind demnach „Räume, Personal und Strukturen“ nötig, „die uns ermöglichen, zu einem eigenen Glauben zu finden, christliche Handlungsperspektiven für unser Leben zu entwickeln und Begleitung bei der Entwicklung zu einem gelingenden Leben zu finden“.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene seien ein „selbstverständlicher Teil der Kirche“. Gefordert werden „jugendgerechte Strukturen, in denen wir ernst genommen werden, und Kirche aus unserer Perspektive mitgestalten können“. Zudem müsse es Orte der Begegnung geben, um eigene Fragen, Themen und Nöte miteinander besprechen zu können. Junge Leute brauchten Freiräume in der Kirche, in denen sie wachsen könnten sowie wahrgenommen und wertgeschätzt würden.

Vier Thesen davon sollen in den am Donnerstag von den Synodalen beschlossenen Thesen für eine mitgliederorientierte Kirche aufgenommen werden. Die Synode ist das gesetzgebende Organ der Pfälzer Kirche mit ihren mehr als 443.000 Mitgliedern.

Die Evangelische Jugend der Pfalz appellierte, sich als eigenständiger Jugendverband mit eigenen Interessenvertretungen auf allen kirchliche Ebenen entfalten zu können. Dazu sei auch die weitere Unterstützung von Hauptamtlichen in der Jugendarbeit nötig. Schließlich wolle die evangelische Jugend „eine Kirche, die uns nicht nur als Nachwuchspotential betrachtet, sondern zweckfrei unsere Bedürfnisse respektiert und uns ermutigt“, heißt es. Die Kirche müsse sich so weiterentwickeln, „dass junge Menschen überhaupt noch eine Zukunft für sich in ihr suchen und finden können“. Die Angebote der Evangelischen Jugend der Pfalz erreichen nach eigenen Angaben jährlich rund 28.600 Kinder und Jugendliche.

Oberkirchenrätin Marianne Wagner machte deutlich, dass junge Menschen vor allem durch kirchliche Angebote religiös geprägt würden. An erster Stelle stünden die Konfirmandenzeit, Ferienfreizeiten, Jugendgruppen und auch der Religionsunterricht. Für die Kirche sei es deshalb gerade mit Blick auf Kinder und Jugendliche wichtig, den Glauben weiterzugeben. Die Pädagogin Gunda Voigts von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg appellierte, die Potenziale junger Menschen in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit zu nutzen. Bei Workshops kamen Synodale und zahlreiche Jugendliche am Freitagnachmittag miteinander ins Gespräch.