Nach Restaurierungsarbeiten ist das Werk „48 Porträts“ von Gerhard Richter wieder im Kölner Museum Ludwig zu sehen. Der Bilderzyklus werde erstmals seit 2013 wieder gezeigt, erklärte das Museum am Dienstag. Der Künstler hatte die Schwarz-Weiß-Bilder 1972 für den deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig geschaffen. Weißliche Fettsäureablagerungen hatten das Erscheinungsbild der Gemälde laut Museum so stark beeinträchtigt, dass sie nicht mehr ausstellungsfähig waren. Die Bilder seien aufwendig gereinigt worden und hätten neue Hauben zum Schutz erhalten.
Bei den Dargestellten handele sich ausschließlich um weiße, mitteleuropäische und amerikanische Männer, hieß es. Zu sehen sind Vertreter aus Philosophie, Literatur, Musik und Naturwissenschaften. Am ursprünglichen Ausstellungsort, dem 1938 unter nationalsozialistischem Einfluss umgebaute deutschen Pavillon in Venedig, seien durch die 48 Männerporträts Assoziationen mit Herrscherbildnissen totalitärer Regime entstanden. Doch der Verzicht auf Politiker unter den Dargestellten stehe dem entgegen, betonte das Museum.