Rheinland-Pfalz erinnert an Ruanda-Genozid

Die rheinland-pfälzische Landesregierung erinnert an die Opfer des Genozids im Partnerland Ruanda vor 30 Jahren. „Rheinland-Pfalz und Ruanda stehen in Zeiten des Friedens ebenso zusammen wie bei der niemals endenden Trauer und der Erinnerung an die unfassbaren Gräueltaten“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in der ruandischen Hauptstadt Kigali. Bereits Anfang der Woche war die Regierungschefin mit einer Delegation in das afrikanische Land gereist. Als Zeichen der Trauer soll am Sonntag am Gebäude der Mainzer Staatskanzlei und an anderen Landesbehörden die ruandische Flagge gehisst werden.

Rheinland-Pfalz ist seit 1982 durch eine von der Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (CDU) initiierte offizielle Partnerschaft mit dem afrikanischen Staat verbunden. Hunderte Vereine, Kommunen, Kirchengemeinden und Schulen haben sich seither für Projekte in Ruanda engagiert. Mittlerweile hat sich der Fokus von rein humanitärer Hilfe zunehmend auf Kooperationen in Bereichen wie Wirtschaft oder Klimaschutz verschoben.

Bei den Massakern in Ruanda waren zwischen April und Juni 1994 von aufgehetzten Milizen der Hutu-Volksgruppe zwischen 800.000 und einer Million Menschen brutal ermordet worden. Viele Rheinland-Pfälzer verloren während des Genozids Freunde oder Projektpartner. Nach dem Völkermord war der damalige Mainzer Innenminister Walter Zuber (SPD) als erster ausländischer Politiker überhaupt zu einem Besuch in das verwüstete afrikanische Land gereist.