„Reporter ohne Grenzen“ kritisiert Haft für Journalistinnen

Immer mehr Journalistinnen werden „Reporter ohne Grenzen“ zufolge zu langen Haftstrafen verurteilt. Reporterinnen machten zwar nur 13 Prozent der weltweit inhaftierten Medienschaffenden aus, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Freitag in Berlin. Dennoch hätten sie fünf der neun längsten Strafen erhalten, die seit Januar 2023 gegen Reporterinnen oder Reporter verhängt wurden. Aktuell seien weltweit 69 Frauen und 474 Männer aufgrund ihrer journalistischen Tätigkeit im Gefängnis.

„Reporter ohne Grenzen“ sprach von einer „traurigen Frauenquote“ bei den langen Haftstrafen. Dies zeige, dass es immer häufiger Frauen seien, die in ihren Ländern als Vorbildfiguren des Journalismus wahrgenommen würden und dort über Korruption, Unterdrückung und Machtmissbrauch aufklären. „Diese mutigen Frauen werden von repressiven Regimen gefürchtet und von der Bevölkerung, die ein Recht auf Zugang zu unabhängigen Informationen hat, geschätzt“, erklärte die Organisation.

Zu den zu Unrecht in Haft sitzenden Journalistinnen, die für ihren Kampf für die Pressefreiheit zu Strafen zwischen zehn Jahren und lebenslänglich verurteilt wurden, gehören den Angaben zufolge Maryna Zolatava, Ljudmila Tschekina und Valeria Kastiougova in Belarus, Shin Daewe in Myanmar und Floriane Irangabiye in Burundi. Zum Weltfrauentag werde auch an die im Iran inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ebenso wie an alle anderen Reporterinnen erinnert, „deren engagierte Stimmen in Gefängniszellen zum Verstummen gebracht werden sollen“, hieß es weiter.