Religionsbeauftragter erinnert an Schicksal von Christen im Irak

Der Religionsbeauftragte der Bundesregierung, Frank Schwabe (SPD), erinnert zu Ostern an das Schicksal von Christinnen und Christen im Nahen Osten. „Christinnen und Christen gehören seit zwei Jahrtausenden zur Bevölkerung im Nahen Osten. Es wäre dramatisch, wenn sie in wenigen Jahrzehnten komplett vertrieben würden“, erklärte Schwabe am Freitag in Berlin.

Die Zukunft der Christinnen und Christen in der Region werde immer ungewisser, sagte der Religionsbeauftragte. Mehr als eine Million irakische Christinnen und Christen hätten ihr Land in den vergangenen 20 Jahren verlassen. Nur noch knapp 250.000 lebten heute im Irak, die meisten von ihnen kurdischen Teil.

Der Grund für die Flucht der Christen sei lange Jahre die „Schreckensherrschaft des sogenannten Islamischen Staates“ gewesen. Heute seien es vor allem die fehlende juristische und politische Gleichstellung, mangelnde Zukunftsperspektiven und wachsende Einschränkungen für religiöse Minderheiten im Land, die irakische Christen zum Verlassen ihres Landes bewegen.

Schwabe bekräftigte seine Unterstützung für die Christinnen und Christen im Irak. Die juristische und politische Gleichstellung sei, wie für alle religiösen Minderheiten, von zentraler Bedeutung. Zugleich forderte der SPD-Politiker politische Lösungen für die schwierige Sicherheitslage im Land und den schleppenden Wiederaufbau in der Niniveh-Ebene im Nordirak. Nur so könnten Christinnen und Christen eine Zukunft in dem Land haben, sagte der Religionsbeauftragte.