Reichhaltiges Sommerprogramm in Museen – Ein Streifzug

Von Berlin bis Künzelsau und von Monnet bis Andy Warhol: Deutschlands Museen haben in diesem Sommer viel zu bieten. Ein Blick auf ausgewählte Kunst-Highlights.

Sommer und Ferien. Wer keine Lust auf Strand und Wasser hat, kann auch Museen besuchen. Viele der rund 6.800 Museen in Deutschland bieten derzeit ein attraktives Programm für Kunst- und Kulturliebhaber. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) lädt zu einem – natürlich nicht vollständigen – Streifzug ein.

– gehören zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Ihre Skulpturen sind weltweit in renommierten Sammlungen und Museen vertreten. 2024 wären beide Künstler 100 Jahre alt geworden. Unter dem Motto “Bildhauer & Räume. Anthony Caro und Eduardo Chillida” zeigt das aus eigenen Beständen und mit Leihgaben bis 27. Oktober rund 70 ausgewählte Skulpturen und Wandarbeiten. (https://kunst.wuerth.com/kunst/Ausstellungen/Caro-und-Chillida/Caro-und-Chillida.php)

– Unter dem Titel “I Feel The Earth Whisper” lädt das angesichts des Klimawandels zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der zerbrechlichen Schönheit der natürlichen Welt ein. Es geht darum, die Verbindungen des Menschen zu den Wäldern und Ökosystemen des Planeten neu zu ergründen. Bis zum 3. November werden unter anderem Installationen von gezeigt, die Skulptur, Malerei, Video und Fotografie umfassen. (https://www.museum-frieder-burda.de/ausstellung)

– Eine Ausstellung im zeigt noch bis 13. Oktober das sechs Jahrzehnte umfassende Lebenswerk von (80). Gezeigt werden Skulpturen, Apparate und Installationen der international gefeierten Künstlerin. Horn kommentiert damit die Technikfaszination vor allem des 20. Jahrhunderts und setzt ihre Gerätschaften immer in Verbindung zum Körperlichen, Organischen. (https://www.hausderkunst.de/eintauchen/rebecca-horn)

– Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und Selbstvermarktungsprofis: . In ist nun eine Schau zu sehen, die erstmals die Pop-Art-Künstler gemeinsam unter die Lupe nimmt. Das beamt die Besucher mit seiner Schau “Party of Life” zurück in die 1980er Jahre. Bis 26. Januar lebt die Zeit von MTV, Discos, Hip-Hop, New Wave und Graffiti wieder auf. (https://www.museum-brandhorst.de/ausstellungen/andy-warhol-keith-haring-party-of-life/#)

– Unter dem Motto “Walk the Line” präsentiert die bis 8. September in sechs Sälen moderne Kunst, die sich auf unterschiedliche Art und Weise um das dreht. Gezeigt wird unter anderem eine Schau zum 100. Geburtstag des 2015 gestorbenen Münchner Kunsthändlers Otto van de Loo. Ein anderer Bereich versammelt Werke des deutsch-französischen Malers Hans Hartung (1904-1989) mit Werken der deutschen Künstlerin Maria VMier (Jahrgang 1985). Auch Fotografien werden ausgestellt, etwa von Geraldine Frisch, Magdalena Jetelova und Hiroshi Sugimoto. (https://www.pinakothek.de/de/walktheline)

– Zum 250. Geburtstag von (1774-1840) präsentiert die noch bis zum 4. August eine umfassende Ausstellung über den größten Maler der deutschen Romantik. Rund 60 Gemälde und 50 Zeichnungen von Friedrich aus dem In- und Ausland, darunter Meisterwerke wie das “Eismeer”, “Kreidefelsen auf Rügen” oder der “Mönch am Meer”, sind unter dem Titel “Unendliche Landschaften” zu sehen. (https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/caspar-david-friedrich/)

– Dem wohl berühmtesten Porträtmaler des 17. Jahrhunderts widmet die vom 12. Juli bis 3. November eine Ausstellung: (1582/83-1666). Unter der Überschrift “Meister des Augenblicks” würdigt die Schau Hals nicht nur als Ausnahmeerscheinung seiner Zeit, sondern auch als Vorreiter der Moderne im 19. Jahrhundert. Rund 75 Arbeiten zeigen, dass der niederländische Maler in freiem Malstil sowohl die bürgerliche Oberschicht als auch Menschen am Rand der Gesellschaft auf die Leinwand bannte: Bauern, Schausteller, Mägde, Schankwirte. (https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/gemaeldegalerie/ausstellungen/detail/frans-hals/)

– Mehr als 170 Zeichnungen des holländischen Künstlers (1498-1574) aus Rom zeigt das noch bis 4. August. Unter dem Titel werden neben Panoramen und Stadtansichten vor allem Studien von antiken Skulpturen und Ruinen präsentiert. 450 Jahre nach dem Tod des Künstlers werden die Werke erstmals vollständig zu sehen sein. Gezeigt werden neben den virtuosen Zeichnungen auch Gemälde, Druckgraphiken, Bücher und Gipsabgüsse. (https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/faszination-rom/)

– Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum präsentiert die eine Hommage an Helmut Newtons Heimatstadt: In werden bis 16. Februar 2025 neben Newtons ikonischen und vielen unbekannten Berlin-Bildern auch Aufnahmen seiner frühen Inspirationsquellen gezeigt. Die Ausstellung im Museum für Fotografie zeigt Werke von Helmut Newton, Arno Fischer, Thomas Florschuetz, Hein Gorny, F.C. Gundlach, Will McBride, Barbara Klemm, Arwed Messmer, Michael Schmidt, Maria Sewcz, Wim Wenders, Ulrich Wüst, Yva, Harf Zimmermann und Günter Zint. (https://www.museumsportal-berlin.de/de/ausstellungen/berlin-berlin)

– und die Suche nach Schönheit ist das Thema einer Ausstellung in der . Mit mehr als 300 Werken, Gemälden, Drucken, Zeichnungen, Fotografien, Polaroids, Filmen und Collagen gibt die Ausstellung unter dem Titel bis 6. Oktober einen Überblick darüber, dass der Künstler bis zu seinem frühen Tod 1987 beständig nach einem Ideal der – männlichen – Schönheit, gesucht hat. (https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/andy-warhol/)

– Erstmals seit 15 Jahren präsentiert eine Ausstellung in Deutschland Werke von (1884-1920). Unter dem Titel versammelt die Schau im rund 100 Werke. Dabei entfaltet sich nach Angaben der Ausstellungsmacher ein Dialog zwischen der Kunst Modiglianis und den Gemälden, Zeichnungen, Drucken und Skulpturen von Gustav Klimt, Jeanne Mammen, Pablo Picasso, Natalja Gontscharowa, Egon Schiele und Paula Modersohn-Becker. Die Ausstellung ist noch bis 18. August zu sehen. (https://www.museum-barberini.de/de/ausstellungen/14108/modigliani-moderne-blicke)

– Es ist die größte Retrospektive in Deutschland seit 20 Jahren: Das widmet dem Franzosen (1908-2004), einem der wichtigsten Fotografen des letzten Jahrhunderts und Mitgründer der legendären Fotoagentur Magnum, bis 22. September eine umfangreiche Ausstellung. Die Spanne der in Hamburg gezeigten Exponate reicht von frühen, vom Surrealismus beeinflussten Fotografien über Cartier-Bressons Porträts bekannter Künstlerinnen und Künstler sowie Schriftstellerinnen und Schriftstellern bis hin zu späten Aufnahmen und Reportagen. (https://www.buceriuskunstforum.de/ausstellungen/watch-watch-watch-henri-cartier-bresson)

– Das Oeuvre des (1757-1827) steht im Mittelpunkt einer Ausstellung in der . Herausgestellt werden bis 8. September entscheidende Aspekte der Kunst Blakes, von seiner Beschäftigung mit der Antike und der Renaissance bis hin zu seiner Begeisterung für die mystischen Bildwelten der frühen Neuzeit. Insgesamt werden rund 120 Werke ausgestellt. Die Ausstellung vergleicht Blakes Werk zudem mit anderen Künstlern, die sich im Angesicht vernichtender politischer Krisen der bildenden Kunst zuwandten, um die Welt neu zu errichten: So strebte auch der Romantiker Philipp Otto Runge (1777-1810) danach, die geistige Erneuerung des Menschen in künstlerisch neuartiger Form sichtbar zu machen.

(https://www.hamburger-kunsthalle.de/ausstellungen/william-blakes-universum)

– Sie sind quadratisch, 24 Seiten dünn und eine der erfolgreichsten Bilderbuchreihen – werden in diesem Jahr 70 Jahre alt. Das zeigt bis zum 18. August, wie sich die Inhalte und Darstellungsformen der bunt gestalteten Bilderbücher über die Jahrzehnte verändert haben. Das Museum bezeichnet Pixi mit insgesamt mehr als 3.000 verschiedenen Titeln sowie 14 Millionen verkauften Büchern pro Jahr als die umfangreichste Bilderbuchreihe aller Zeiten. 1954 erschien mit “Mietzekatzen” das erste Buch. (https://www.shmh.de/ausstellungen/pixi/)

– Nur wenige Jahre nach der Unabhängigkeit Marokkos 1956 entwickelte sich in Casablanca ein pulsierendes Zentrum kultureller Erneuerung. Die präsentiert vom 12. Juli bis 13. Oktober das einflussreiche Wirken der in einer ersten großen Ausstellung. Die präsentierten Künstlerinnen und Künstler wurden schnell zu einem wichtigen Motor für die Entwicklung einer postkolonialen modernen Kunst in der Region. Die Schirn präsentiert rund 100 Werke, darunter großformatige, buntfarbige, abstrakte (Wand-)Gemälde, grafische Experimente und Gebrauchsgegenstände sowie umfangreiches dokumentarisches Material. (https://www.schirn.de/ausstellungen/2024/casablanca_art_school/)

– zeigt die bis 10. November. Unter dem Titel werden 80 Werke vorgestellt – von den Klassikern bis zu Werken zeitgenössischer Kunst. Präsentiert werden nicht nur Stillleben, die auf Leinwände gemalt, sondern auch Werke, die als Installationen im Raum geschaffen wurden. (https://kunsthalle-emden.de/ausstellungen/stilleben)

– : Rund 100 Grafiken und Skulpturen von (1870-1938) (1867-1945) zeigt das bis zum 20. Oktober. Die Ausstellung wird teilweise im Museumsquartier und teilweise in der Kulturkirche St. Katharinen gezeigt. Dort sind drei Skulpturen von Barlach – darunter das als “Schwebender Engel” bekannte “Güstrower Ehrenmal” zu sehen. https://www.museumsquartier-osnabrueck.de/ausstellung/barlach-kollwitz-nie-wieder-krieg/

– “Ich werde noch etwas” ist der Titel einer Ausstellung im , die sich bis 20. Oktober mit (1876-1907) beschäftigt. Sie war die erste deutsche Expressionistin – noch vor der Gründung der Dresdner Brücke 1905 und dem Münchener Blauen Reiter 1908. Von Landschaftsbildern und Stillleben bis hin zu Darstellungen von Frauen und Kindern ist alles vertreten. Mit 39 Gemälden verwahrt das Landesmuseum Hannover die weltweit zweitgrößte Sammlung der Werke der Künstlerin. https://www.landesmuseum-hannover.de/ausstellungen/sonderausstellungen/paula-modersohn-becker/

– Die würdigen kritisch den Bildhauer, Kunsthandwerker, Architekten und Maler (1874 – 1949) anlässlich seines 150. Geburtstags. Schon zu Lebzeiten war der Bildhauer, Kunsthandwerker und Architekt ein gefeierter wie – wegen seiner Haltung zum Nationalsozialismus – stark umstrittener Künstler. Die Ausstellung zeigt bis 3. November den Künstler als Wanderer zwischen den Welten und Kulturen. Das zeige sich in ortsbildender Architektur, Bildhauerei, dem Kunsthandwerk und der Malerei. (https://www.worpswede-museen.de/sonderausstellungen/bernhard-hoetger-zwischen-den-welten-die-grosse-jubliaeums-ausstellung.html)

– Geht es um die Wegbereiter der abstrakten Malerei, dann werden diese beiden heute meist in einem Atemzug genannt: der gebürtige Russe (1866-1944), Mitbegründer des legendären “Blauen Reiters”, und die Schwedin (1862-1944). Unter dem Titel “Träume von der Zukunft” zeigt die bis 11. August erstmals eine Doppelausstellung zu den beiden Künstlern. Präsentiert werden rund 120 Ölgemälde, Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen. (https://www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/hilma-af-klint-und-wassily-kandinsky)

– Die Umbrüche in der französischen Malerei vor 150 Jahren sind noch bis 28. Juli Thema einer Ausstellung im . Unter dem Titel zeichnet das Museum den Weg der französischen Malerei vom Salon bis zum Impressionismus nach. Dazu gehören internationale Leihgaben von Edgar Degas, Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir. (https://www.wallraf.museum/ausstellungen/aktuell/2024-03-15-paris-1874/)

– Den 60. Geburtstag seines Baus im Duisburger Immanuel-Kant-Park feiert das mit der Ausstellung . Die Schau präsentiert bis 6. Oktober das Werk Wilhelm Lehmbrucks (1881-1919) im Kontext des Kubismus, Bauhaus und Dada. Mit dabei sind Arbeiten von Rosso und Rodin, Archipenko, Ernst, Feininger, Höch, Kollwitz und Schlemmer. (https://lehmbruckmuseum.de/ausstellungen/ausstellungen-aktuell/courage/)

– ist international bekannt für ihre expansiven Spray-Arbeiten, die sie vor Ort ausführt und dabei häufig den Außenraum mit einbezieht. Ihre im Atelier entstandenen Leinwandarbeiten sind weniger beachtet. Das widmet sich unter dem Titel “Studio Paintings 1988-2023” erstmals umfassend diesem Teil von Grosses Schaffen, von den Gemälden der späten 1980er Jahre bis zu ihren jüngsten Arbeiten. Zu sehen sind die rund 40 Werke bis 22. September.

– Eine Reise durch 128 Jahre deutsches Kino präsentiert die bis 18. August. Die Ausstellung präsentiert über neun Stunden Filmmaterial auf 100 Großleinwänden und mehr als 350 Exponate aus der Sammlung der Deutschen Kinemathek. Der Bogen der multimedialen Schau spannt sich vom legendären “Wintergartenprogramm” der Gebrüder Skladanowsky am 1. November 1895 in Berlin – zwei Monate vor den Gebrüdern Lumiere in Paris – über den frühen Stummfilm und Tonfilm bis zu aktuellen Formaten und Filmproduktionen von 2023. (https://voelklinger-huette.org/de/ausstellungen/der-deutsche-film-1895-bis-heute/)

– Im ist bis Juni 2025 das sechs mal zwei Meter große 360-Grad-Rundbild zu sehen. Das Panorama mit einer Höhe von 32 Meter von wurde bereits in Frankreich gezeigt. Inspiriert ist es von einer Gemäldeserie des französischen Malers Claude Monet (1840-1926), der als Wegbereiter des Impressionismus gilt. (https://www.panometer.de/leipzig/kathedrale-von-monet-ausstellung)

– Zum 250. Geburtstag von widmen die dem Künstler eine Ausstellung im Albertinum (bis 5. Januar) und im Kupferstich-Kabinett (bis 17. November). Im Albertinum werden Friedrichs Gemälde den wichtigsten Landschaftsbildern aus der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister gegenübergestellt, die ihn einst inspiriert haben. Das Kupferstich-Kabinett im Dresdner Residenzschloss lenkt den Blick auf Caspar David Friedrichs künstlerischen Prozess. (https://albertinum.skd.museum/ausstellungen/caspar-david-friedrich-wo-alles-begann/)

– Ausstellungen im Guggenheim-Museum in Bilbao, in den Schlossräumen von Versailles, in den Uffizien in Florenz: ist eine weltweit gefragte Künstlerin. Die widmen der portugiesischen Künstlerin unter dem Titel die bislang umfangreichste Ausstellung in Deutschland. Bis zum 3. November sind auf der Schleswiger Museumsinsel zehn raumgreifende Installationen zu sehen. Ein weiteres monumentales Werk – Ostfriesland – zeigt das Eisenkunstguss-Museum in Büdelsdorf. Vasconcelos bedient sich traditioneller portugiesischer Handwerks- und Handarbeitstechniken. Dabei hinterfragt sie stereotype Vorstellungen von vermeintlicher Frauenkunst und unternimmt Exkurse in die portugiesische Architektur-, Stil- und Kolonialgeschichte.

(https://museum-fuer-kunst-und-kulturgeschichte.de/de/le-chateau-des-valkyries–joana-vasconcelos_museumsinsel)

– Die Jahresausstellung der setzt sich erstmals öffentlich mit dem Thema ” auseinander. An drei Orten in Weimar zeigt die Schau bis 15. September rund 450 Kunst- und Designobjekte aus Privatsammlungen und renommierten Museen in Europa und den USA. Sie zeigen die vielfältigen Wege, die Künstlerinnen und Künstler im Umgang mit einem totalitären Herrschaftssystem eingeschlagen haben. Die dreiteilige Ausstellung will damit nach Angaben der Ausstellungsmacher neue, auch unbequeme Perspektiven auf die Bauhausgeschichte aufzeigen. “Denn noch lange nach 1945 hielt sich die Illusion einer einzig ‘guten’ und verfolgten Moderne. (https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/ausstellung/bauhaus-und-nationalsozialismus/)