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Regionalbischof: “Nächstenliebe als Kompass für Menschlichkeit”

Die Nächstenliebe hat der evangelische Regionalbischof Thomas Prieto Peral als einen gemeinsamen Nenner von Christentum, Judentum und Islam bezeichnet. Sie sei in allen drei Religionen eine „zentrale Haltung“ und müsse der „Kompass sein für konkrete Menschlichkeit und Mitgefühl im täglichen Handeln“, betonte der Theologe laut Pressemitteilung im Vorfeld seines Besuchs in der Islamischen Gemeinde Penzberg am „Tag der offenen Moschee“ am Freitag (3. Oktober). Wo Kranke besucht, Bedürftigen geholfen, anderen zugehört und miteinander geteilt werde, „dort ist Gott“, sagte Prieto Peral am Mittwoch.

Der „Tag der offenen Moschee“ findet jährlich bundesweit am Tag der Deutschen Einheit statt. Die Islamische Gemeinde Penzberg feiert den Angaben zufolge in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Prieto Peral, Regionalbischof des Kirchenkreis Schwaben-Altbayern, hält in diesem Rahmen eine Rede in der Moschee.

Der evangelische Theologe würdigte in seiner Erklärung die Arbeit der Penzberger Moschee als „Ort der interreligiösen Verständigung, des Lernens, der Begegnung und des Gebetes“. Zugleich verurteilte er die antimuslimischen Parolen, die in der Nacht zum 29. September an die Glasfassade der Moschee geschmiert worden waren. „Wer Moscheen beschmiert, wer Menschen mit Kippa beschimpft, wer Menschen aufgrund ihrer Religion nicht zu diesem Land zählt, verachtet die Werte des deutschen Grundgesetzes.“

Es dürfe weder für Muslimfeindlichkeit noch für Antisemitismus Raum geben, sondern allein für Menschlichkeit, sagte der Regionalbischof. Der Tag der Deutschen Einheit erinnere daran, dass die Werte des deutschen Grundgesetzes und die Menschlichkeit aktiv verteidigt werden müssten, „gegen spalterischen Nationalismus genauso wie gegen jede Form von religiösem Fanatismus“. (3058/01.10.2025)