Regionalbischöfin Greiner: Erlösung befreit von Leistungsdruck
An ihrem letzten offiziellen Arbeitstag als Bayreuther Regionalbischöfin hat Dorothea Greiner auf die Kraft der Erlösung hingewiesen. „Wir sind in der Liebe zu Gott und den Menschen niemals vollkommen und werden schuldig – ganz gewiss auch an der Schöpfung und damit an nachfolgenden Generationen“, sagte sie laut Manuskript in ihrer Predigt zum Reformationstag in St. Gumbertus in Schwarzenbach an der Saale. „Immerhin ist eine Bitte des Vaterunsers: ‘und erlöse uns vom Bösen’, weil wir erlösungsbedürftig sind.“
Die Kernbotschaft der Reformation sei das Wissen, dass allein Christus Erlösung bringen könne, sagte Greiner weiter. „Die Erlösung am Kreuz geschah durch Christus ein für allemal für alle Menschen. Durch den Glauben an ihn, durch das Vertrauen auf ihn, durch das Gespräch mit ihm, wird diese Erlösung in uns wirksam.“ Sie mache frei von Schuld und Angst. Die Regionalbischöfin, die zum 31. Oktober in den Ruhestand geht, betonte zugleich, dass jeder Mensch Gutes tun müsse. Der Glaube verändere uns und mache uns mehr und mehr zu liebevollen Menschen. „Was wir tun, verändert hinsichtlich unseres Erlöstseins nichts. Aber unser Erlöstsein verändert unser Tun.“
Greiner blickte zum Schluss auf ihre Zeit als Regionalbischöfin zurück. Was sie in diesem Amt getan habe, sei für ihr Seelenheil unwichtig. Es sei aber „wichtig für unser Miteinander“, wie jede liebevolle Tat. Martin Luthers Gebet „Dein bin ich, erlöse mich“ befreie „vom frommen Leistungsdruck, für Gott und andere da zu sein – in der Schule, in der Familienarbeit, im Beruf und im Ruhestand“. (00/3247/01.11.2024)