Die Boomer-Generation geht nach und nach in Rente. Das bedeutet eine steigende Zahl von Rentnern bei immer weniger Beitragszahlern. Die Bundesregierung muss sich etwas einfallen lassen.
Die Bundesregierung will das aktuelle Rentenniveau durch Reformen stabil halten. Ein entsprechendes Reformpaket hat die Regierung am Mittwoch auf den Weg gebracht: So soll das Niveau bis 2031 bei 48 Prozent gehalten werden, wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte.
Beim Rentenniveau handelt es sich um einen statistischen Wert. Er beschreibt, wie hoch die Rente eines Durchschnittsrentners im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen ist. Ein Niveau von 48 Prozent bedeutet also, dass ein Rentner nach 45 Beitragsjahren 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes erhält. Derzeit wären das 1.835,55 Euro brutto im Monat.
Auf die Reform hatten sich SPD und Union bereits im Koalitionsvertrag verständigt. Weil es in den nächsten Jahren voraussichtlich weniger Beitragszahler, aber mehr Rentner geben wird, müssen die Zuschüsse des Bundes steigen: Laut dem aktuellen Haushaltsentwurf werden es 2026 rund 127,8 Milliarden Euro sein, also rund 24,5 Prozent des gesamten Etats.
Zudem bringt das Reformpaket für jene, die über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeiten möchten, eine Neuerung: Das sogenannte Vorbeschäftigungsverbot soll fallen. Bislang war es Arbeitgebern nur möglich, Rentner unbefristet weiterzubeschäftigen – eine bürokratische Hürde, die viele davon abhielt. Künftig soll es möglich sein, Rentner ohne Sachgrund befristet einzustellen – und das auch mehrmals hintereinander.
Auch soll die sogenannte Mütterrente ausgeweitet werden. Mit dem neuen Gesetz sollen auch Eltern drei Jahre Kindererziehungszeit bei der Rente angerechnet bekommen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Mit einer Auszahlung ist laut der Deutschen Rentenversicherung erst ab 2028 zu rechnen.