Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat am Mittwoch gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) vor dem Roten Rathaus die Regenbogenflagge gehisst. Anlass ist die Pride-Saison mit dem Christopher Street Day (CSD) am 26. Juli in Berlin, teilte die Berliner Senatskanzlei mit. An dem Umzug der queeren Community werde Wegner wie in den Vorjahren teilnehmen.
Vor der Zeremonie ist es nach Angaben des LSVD zu einem persönlichen Gespräch zwischen Wegner und Vertretern des Verbandes gekommen. Dort habe man die angespannte Lage queerer Projekte in Berlin offen thematisiert, insbesondere hinsichtlich der aktuellen Kürzungsdebatte im Bereich queerer Bildungs-, Jugend- und Antigewaltarbeit. „Mir ist die angespannte Haushaltslage klar – doch der Schutz queerer Menschen in dieser Stadt darf nicht verhandelbar sein“, sagte der Geschäftsführer des LSVD in Berlin und Brandenburg, Florian Winkler-Schwarz.
Wegner hatte vorab erklärte, Berlin sei die Stadt der Freiheit, der Vielfalt und der Toleranz: „Und: Berlin ist Regenbogenhauptstadt.“
Der 47. Berliner CSD steht in diesem Jahr unter dem Motto „Nie wieder still“. Dies sei ein Aufruf, sich „solidarisch und demokratisch gegen Queerfeindlichkeit, Hass und Ausgrenzung zu stellen“, hieß es.
Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homo- und Transsexuellen-Community in der Christopher Street im New Yorker Stadtteil Greenwich Village, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.