Reformpläne für junge Arbeitslose sorgen für Ärger
Der Deutsche Städtetag kritisiert Reformpläne der Bundesregierung zur Betreuung junger Arbeitsloser. Die Sparmaßnahmen gehen auf Kosten von Jugendlichen mit einem schwierigen Lebensumfeld.
Der Deutsche Städtetag hat Pläne der Bundesregierung für die Betreuung junger Arbeitsloser unter 25 Jahren scharf kritisiert. „Wir warnen davor, die arbeitslosen Jugendlichen zur Entlastung des Bundeshaushalts von den Jobcentern in die Arbeitsagenturen zu verschieben und die Netzwerke und Hilfen damit massiv zu gefährden“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Düsseldorfer Rheinischen Post. Die dadurch erhoffte Entlastung des Bundeshaushalts um rund 900 Millionen Euro gehe auf Kosten der Jugendlichen.
Jobcenter bieten jungen Menschen breites Hilfenetz
Nach Plänen der Bundesregierung soll die Zuständigkeit der arbeitsmarktlichen Förderung von jungen Arbeitslosen ab dem Jahr 2025 von den Jobcentern auf die Arbeitsagenturen verlagert werden. Dafür soll dann nicht der Bundeshaushalt, sondern die beitragsfinanzierte Arbeitslosenversicherung aufkommen.
„Die Städte appellieren eindringlich, die erfolgreiche Arbeit bei der ganzheitlichen Betreuung von arbeitslosen Jugendlichen und ihren Familien nicht über Bord zu werfen“, sagte Dedy. Vielfach gehe es um Jugendliche mit einem schwierigen Lebensumfeld, die trotz vieler offener Stellen keinen Ausbildungsplatz finden würden. Hier spielten Schulden, Sucht und psychische Probleme eine Rolle. Für die jungen Menschen gebe es in den Städten gemeinsam mit den Jobcentern ein breites Hilfenetz.