Reformierte ehren Widerstandsgeist von Christen in der NS-Zeit

Die Evangelisch-reformierte Kirche ehrt ihren früheren Emder Pastor Hermann Immer (1889-1964) für seinen oppositionellen Geist im Nationalsozialismus mit einem „Stolperstein“ des Künstlers Gunter Demnig. Der Stein mit einer Messingplatte, auf der sein Name und seine Lebensdaten eingraviert sind, wird am Donnerstag (30. Mai) um 11.30 Uhr vor der Johannes-a-Lasco-Bibliothek in der Kirchstraße in den Boden eingelassen, wie die reformierte Kirche am Freitag in Leer mitteile. Hermann Immer sei als „widerständischer Geist der Bekennenden Kirche“ und als NS-Verfolgter in Erinnerung, hieß es.

Zugleich erinnert die reformierte Kirche am selben Tag um 19 Uhr an die Barmer Theologische Erklärung, mit der sich die „Bekennende Kirche“ damals gegen die Gleichschaltung durch den NS-Staat wehrte. Dieses evangelische Bekenntnis, das am 31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen veröffentlicht wurde, wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Bis heute sei es für das Verhältnis von Gott und Mensch, Kirche und Staat sowie für den freien Glauben wegweisend, hieß es. Zu der Gedenkveranstaltung wird unter anderem Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden erwartet, die eine Einführung in den Bekenntnistext geben wird.

Auch Hermann Immer habe sich bei seiner Arbeit in Emden eng an der Barmer Theologischen Erklärung orientiert, hieß es. Für seine außergewöhnlichen sozialen Aktivitäten sei er vor allem in der Emder Arbeiterschaft und im Emder Hafen bekannt gewesen. Immer war von 1925 bis 1959 in Emden tätig. Bei beiden Veranstaltungen arbeitet die reformierte Kirche mit dem Emder Arbeitskreis Stolpersteine zusammen.