Referendum in Ecuador: Rückendeckung für harten Regierungskurs

Präsident Daniel Noboa ist erst seit Oktober im Amt und stellte nun seinen harten Kurs gegen die organisierte Kriminalität zur Abstimmung. Er erhält Unterstützung.

Die Bürger Ecuadors haben sich in einem Referendum hinter den verstärkten Einsatz von Polizei und Armee im Kampf gegen die organisierte Kriminalität gestellt. Sie gaben damit dem seit wenigen Monaten regierenden Präsidenten Daniel Noboa Rückendeckung. Er verfolgt einen harten Kurs gegen die sich ausbreitende organisierte Kriminalität in dem südamerikanischen Land. Seit Jahren wächst dort die Gewalt; es gibt Attentate gegen Politiker.

Noboa, der oft nur mit schusssicherer Weste auftritt, hatte unter anderem eine Änderung der Verfassung vorgeschlagen. Sie soll es den Streitkräften ermöglichen, gemeinsame Operationen mit der Polizei durchzuführen, ohne dass der Ausnahmezustand ausgerufen werden muss. Mehr als 70 Prozent der Wähler stimmten mit Ja.

Neun der von Noboa verschlagenen Änderungen fanden Zustimmung, nur zwei wirtschaftspolitische Vorschläge fielen durch. Damit gilt Noboa auch als Favorit für die regulären Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr. Noboa ist der Sohn eines der reichsten Bananen-Unternehmer des Landes. Er gewann nach dem Rücktritt von Präsident Guillermo Lasso die Neuwahlen, die die Nachfolge bis zum Ende der laufenden Amtsperiode bestimmten. Die nächsten regulären Wahlen finden Mitte 2025 statt. Es wird erwartet, dass Noboa dann erneut antritt.