Viele Änderungen des Geschlechtseintrags
Wer den Geschlechtseintrag ändern lassen will, kann das laut neuer Gesetzgebung tun. Nach Spiegel-Recherchen haben darauf offenbar viele gewartet.
Bereits rund 15.000 Menschen in Deutschland haben nach Spiegel-Recherchen angemeldet, dass sie ihren Geschlechtseintrag ändern lassen wollen. Wie das Magazin am Samstag berichtet, übertreffe das die Erwartungen der Bundesregierung deutlich. So hätten die Regierenden im Entwurf des neuen Selbstbestimmungsgesetzes mit ungefähr 4.000 Fällen pro Jahr gerechnet.
Selbstbestimmungsgesetz: Betroffene können sich bei den Standesämtern anmelden
Der Bundestag hatte das Selbstbestimmungsgesetz im April beschlossen. Damit ist für die Änderung des Geschlechtseintrags nur noch eine einfache Erklärung bei einem Standesamt nötig statt wie bisher zwei psychiatrische Gutachten sowie ein Gerichtsbeschluss. Das Gesetz tritt zwar erst am 1. November 2024 in Kraft. Betroffene können sich aber schon seit dem 1. August bei den Standesämtern anmelden. Nach einer dreimonatigen Wartezeit könne der Geschlechtseintrag dann tatsächlich angepasst werden.
Für die Datenauswertung hat das Magazin nach eigenen Angaben bei 53 weitgehend zufällig ausgewählten Kommunen Zahlen zu diesen Anmeldungen abgefragt. Minderjährige machten demnach rund fünf Prozent der bisher eingegangenen Anmeldungen aus.