Knapp 185.000 Menschen haben abgestimmt und das Rebhuhn mit deutlichem Abstand zum „Vogel des Jahres“ 2026 gekürt. 44,5 Prozent der Stimmen seien auf das Rebhuhn entfallen, teilte der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Donnerstag in Hilpoltstein mit. Danach folgten die Amsel (26,6 Prozent), die Waldohreule (12,7 Prozent), die Schleiereule (11,7 Prozent) und der Zwergtaucher (4,5 Prozent). „Mit dem Rebhuhn rückt eine Art ins Rampenlicht, die auf unseren Feldern fast verschwunden ist“, sagte die LBV-Vogelexpertin Angelika Nelson.
Der Lebensraum des Rebhuhns schrumpfe mit jedem Jahr. Um 1990 sei sein Bestand stark eingebrochen, als Gründe werden die Ausweitung von monotonen Agrarflächen genannt, das Verschwinden von Büschen und der hohe Pestizideinsatz. „In der ausgeräumten Agrarlandschaft findet das Rebhuhn zu wenig Nistplätze und kaum Nahrung“, sagte Nelson. Heute lebten in Bayern nur noch 2.300 bis 4.000 Brutpaare, das Rebhuhn gelte als stark gefährdet.
Rebhühner gehören zu den Hühnervögeln. Auf dem Rücken sind sie vorwiegend braungrau marmoriert, ihre Brust ist grau und das Gesicht orangebraun gefärbt. Die scheuen Vögel brüten in dichtem Gebüsch und Hecken. Darum sind sie oft schwer zu entdecken.
Die Wahl zum „Vogel des Jahres“ organisiert der LBV mit seinem bundesweiten Partner Nabu, dem Naturschutzbund Deutschland. Das Rebhuhn, das bereits 1991 an die Spitze gewählt wurde, löst den Hausrotschwanz als „Vogel des Jahres“ ab. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.