Ratsvorsitzende Fehrs: Kinder in Kriegsgebieten besser schützen

Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat dazu aufgerufen, Kinder in Kriegsgebieten besser zu schützen. „Immer seltener wird in Kriegen und Konflikten Rücksicht genommen auf die Schwächsten“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck am Donnerstag in Hamburg auf dem Adventsempfang der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Dies treffe auf Syrien und die Ukraine ebenso zu wie auf den Nahen Osten.

Fehrs regte an, mit Jugendlichen intensiver über den Nahostkonflikt zu sprechen. „Es muss uns zu denken geben, dass nicht wenige Schülerinnen und Schüler vor allem das Leid der Palästinenser sehen und die Gefühle von Israelis und von jüdischen Menschen nur wenig durchdringen.“ Grund seien wohl vor allem einseitige Bilder, die in den Sozialen Medien verbreitet würden.

Beim Schutz von Kindern und Jugendlichen sieht die Ratsvorsitzende auch die Kirchen in der Verantwortung. Sie hätten in Bezug auf sexualisierte Gewalt in der Vergangenheit vielfach versagt. „Dieses Thema, und auch die ganze Thematik unzureichender Aufarbeitung, hat uns im vergangenen Monat schlagartig wieder eingeholt“, so die Bischöfin. „Wir werden uns sehr anstrengen müssen, um verloren gegangenes Vertrauern wiederherzustellen, bei den betroffenen Menschen ebenso wie bei den Kirchenmitgliedern und in der Öffentlichkeit.“

Fehrs hatte am 20. November vorübergehend den EKD-Ratsvorsitz übernommen, nachdem Annette Kurschus dieses Amt niedergelegt hatte. Kurschus reagierte damit auf Vorwürfe, schon Ende der 1990er Jahre als Pfarrerin in Siegen vom Verdacht eines sexuell übergriffigen Verhaltens durch einen damaligen Kirchenmitarbeiter erfahren, aber keine Konsequenzen gezogen zu haben.